- Standardsignatur5171
- TitelDie Regionalentwicklung in der EU-15 - Räumliche Heterogenität, zeitliche Diskontinuität, regionalpolitische Optionalität : Ergebnisse einer empirischen Analyse
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2003
- SeitenS. 7-34
- Illustrationen5 Abb., 4 Tab., 12 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200109246
- Quelle
- AbstractIn Anbetracht der bevorstehenden EU-Erweiterung ist es angezeigt, eine Rückschau auf die regionale Entwicklungsdynamik innerhalb der "alten" Europäischen Union (EU-15) zu halen, wo doch die Regionalpolitik einen außerordentlichen Stellenwert unter den Politikfeldern der EU einnimmt. Nach wie vor bestehen noch erhebliche räumliche Disparitäten innerhalb des Territoriums der Union, alleine im historischen Kernraum der EU werden auf 20 % der Fläche 50 % der Wirtschaftsleistungen dieser Staatengemeinschaft erstellt. Anhand einer umfangreichen empirischen Analyse werden die Zusammenhänge zwischen regionalwirtschaftlicher Entwicklung im Zeitraum 1988-2000 und raumstrukturell-standörtlichen sowie sozioökonomischen Indiaktoren aufgezeigt. Neu bei dieser regionalstatistischen Untersuchung ist, dass nicht - wie bei den bisherigen zahlreichen Regionalstudien über das Gebiet der EU - die offiziellen, sehr uneinheitlichen NUTS-Regionen (EUROSTAT-Systematik) als Referenzbasis dienten, sondern auf der Grundlage von NUTS 2 insgesamt 160 funktionale Regionen vergleichbarer Größe gebildet wurden, um plausible Analyseeregebnisse zu erzielen. Die empirischen Befunde weisen insgesamt ein sehr heterogenes, wenig regelhaftes Muster der Regionalentwicklung aus, bei mäßiger Dekonzentration weg vom Kernraum der EU zu Gunsten der strukturschwachen Ziel 1-Gebiete. Ein Vergleich der Perioden 1988-1995 und 1995-2000 lässt außerdem ein erstaunliches Maß an zeitlicher Diskontinuität der regionalwirtschaftlichen Dynamik erkennen. Schließlich werden mit Hilfe einer Gebietsclusteranalyse innerhalb der EU-15 noch 13 Regionskategorien mit erheblicher struktureller Unterschiedlichkeit ermittelt und kartographisch dargestellt. Mit herkömmlichen regionalökonomischen "Großtheorien" kann das konstatierte Phänomen der heterogenen, diskontinuierlich verlaufenden Entwicklung der Regionen in der EU-15 nicht plausibel begründet werden. Es werden daher verschiedene neuartige Erklärungsansätze hiefür vorgestellt (zunehmende Subsituierbarkeit der Standortfaktoren, branchenmäßige und funktionale Diversifizierung der Wirtschaft, voranschreitende räumliche Arbeitsteilung, wachsende Bedeutung kreativer regionaler Produktionsmilieus postfordistischen Zuschnitts). Abschließend werden aufgrund der Untersuchungsergebnisse Schlussfolgerungen für die Regionalpolitik und die künftige Strukturpolitik der EU gezogen. Es ist davon auszugehen, dass infolge abnehmender Determiniertheit der Regionalentwicklung durch traditionelle Standortfaktoren die Handlungsspielräume der Regionalpolitik größer werden.
- Schlagwörter
- Klassifikation911 (Allgemeines. Landesplanung. Regionale Planung. Raumordnung)
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