- Standardsignatur5167
- TitelAnatomische Untersuchungen über System und periodische Veränderungen der Lenticellen
- Verfasser
- ErscheinungsortJena
- Verlag
- Erscheinungsjahr1955
- SeitenS. 44-72
- Illustrationen3 Abb., 11 Taf., 33 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einem Buch
- Datensatznummer200108899
- Quelle
- Abstract1. Lenticellen sind Differenzierungen der Periderms, welche durch verstärktes Wachstum und durch den Besitz zahlreicher Intercellularen vom übrigen Periderm mehr oder weniger klar abgegrenzt sind. 2. Nach dem Grad der Differenzierung gegenüber dem Periderm lassen sich folgende stammesgeschichtliche Stufen auseinanderhalten: a) Der Gymnospermentyp: Die Ausbildung dieses Lenticellentyps gleicht histologisch noch sehr der des Periderms. Nur der Besitz von Intercellularen und die mächtigere Ausbildung des Füllgewebes kennzeichnen sie als Lenticelle vor dem übrigen Periderm. b) Salix-Typ: Die Produkte der Lenticelle dieses Typs bestehen durchwegs aus verkorkten Füllzellen und stellen daher eine verhältnismäßig einfache Bauweise dar. c) Sambucus-Typ: Während der größte Teil des erzeugten Füllgewebes aus unverkorkten, mehr oder weniger losen Zellen besteht, wird zum Abschluß der Vegetationsperiode eine deutlich erkennbare Terminalschicht aus verkorkten Zellen gebildet. d) Prunus-Typ: Dieser sehr häufig auftretende Typ ist dadurch charakterisiert, daß innerhalb einer Vegetationsperiode in einem endonomen Rhythmus Schichten von unverkorkten losen Füllzellen mit verkorkten Zwischenschichten abwechseln. 3. Zwischen der Rhythmik des Füllgewebes der Lenticelle und der des Verdickungskambiums (ob die Bänderung eine jahreszeitlich bedingte oder eine endonome ist) war keine Korrelation festzustellen. So zeigen z.B. Tilia und Populus mit jährlich mehrbänderigem Siebteil kein Gegenstück in der Ausbildung ihrer Lenticellen. Diese haben lediglich eine einfache jahreszeitlich bedingte Schichtung ohne mehrmaligen Wechsel verschiedener Schichten. Die Birke mit ihrem einbänderigen Siebteil zeigt dagegen im Lenticellenbau eine mehrmalige rhythmische Lagerung von Füllzell- und Zwischenschichten innerhalb einer Vegetationsperiode. 4. Zu den auffälligen Veränderungen, die die Lenticellen erleiden, zählen der Vorgang der Verborkung und das Auftreten sekundärer Lenticellen, von denen erstmalig photographische Abbildungen vorgelegt werden. 5. Die netzförmige Differenzierung des Periderms in intercellularen-führende und intercelluarenfreie Bezirke ist ein weiteres Beispiel für das Bünningsche Prinzip der Musterbildung einer Gewebeschicht.
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