Die Nitratausträge mit dem Sickerwasser waren bei den Erstaufforstungen wesentlich geringer als die Nitratausträge vergleichbarer Flächen unter landwirtschaftlicher Nutzung. Unter der Sukzession ergaben sich in der Versuchsfläche Vinsebeck ähnliche Nitratausträge wie unter der Erstaufforstung, im Versuch Seelzerthurm lagen die Nitratausträge unter Sukzession deutlich über denen der Erstaufforstung. Als Hilfspflanze bewährte sich der Ölrettich. Er konnte wirksam Stickstoff binden und damit die Nitratausträge mit dem Sickerwasser reduzieren. Grundsätzlich waren die Nitratausträge zu Beginn der Kultur am höchsten und verringerten sich mit zunehmenden Alter der Erstaufforstung. In Seelzerthurm waren die Nitratausträge unter der Erstaufforstung auf ehemaligem Grünland geringer als die auf Acker. Die Raten der Netto-Stickstoffmineralisation im dritten Jahr nach der Erstaufforstungen waren trotz hoher Stickstoffvorräte der Böden relativ gering. In der erstellten Gesamtbilanz für die Erstaufforstung in Vinsebeck waren die Stickstoffeinträge höher als die -austräge. In der Erstauffostung Seelzerthurm lagen die Raten der Netto-Stickstoffmineralisation und die Nitratausträge mit dem Sickerwasser höher als in der Versuchsfläche Vinsebeck, die Stickstoffeinträge mit dem Niederschlag waren geringer. In der Gesamtbilanz ergaben sich wie in Vinsebeck positive Salden. Beide Erstaufforstungen speicherten damit in den ersten drei Jahren Stickstoff, wenn der über die Netto-Stickstoffmineralisation zugeführte Stickstoff als Eintrag verstanden wird. Die positiven Stickstoffsalen entsprachen weitgehend den Stickstoffvorräten der Vegetation im dritten Standjahr. Nach diesen Ergebnissen ist die Vegetation einer Erstaufforstung weitgehend in der Lage, den eingetragenen und mineralisierten Stickstoff aufzunehmen. Die Forstpflanzen speicherten im dritten Jahr nach Erstaufforstung dabei lediglich 1-2 % des insgesamt in der Vegetation gespeicherten Stickstoffs, 98-99 % war in der Begleitvegetation enthalten. In den ersten Jahren ist daher neben der Netto-Stickstoffmineralisation vor allem die Begleitvegetation eine wichtige Steuergröße im Stickstoffkreislauf einer Erstaufforstung.
114.31 (Beziehungen zum Klima. Wirkungen der Wasserbewegung (Allgemeines), Auswaschung usw.) 114.261 (Stickstoff und Stickstoffverbindungen) 235.42 (Sträucher und Bodenschutzpflanzen) 913 (Beziehungen zwischen Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Wiese, Weide usw.). Waldrodungen; Aufforstungen von landwirtschaftlichen Flächen; Wechselwirtschaft, wandernde Waldfeldwirtschaft. (Politik); Landnutzung [Siehe auch UDC 332.3 Landnutzung und Unterteilung für Querverweise und auch UDC 711.4 Landnutzung; UDC 712.2 Landschaftsplanung im allgemeinen])