Erste Ansätze zur Regionalisierung des Nährelementpotenzials der Skelettfraktion von Waldböden im Südschwarzwald

Freiburg im Breisgau

2003

S. 23-31

6 Abb., 13 Lit. Ang.

Artikel aus einer Zeitschrift

200108757

In der Region Südschwarzwald enthält der Grobboden von Waldstandorten ökologisch bedeutsame Ionenspeicher. Nicht selten übertreffen die an der Skelettfraktion austauschbar gebundenen Ca- und Mg-Vorräte die der Feinerde. Eine routinemäßige Analyse der effektiv austauschbaren Kationen des Grobbodens ist jedoch angesichts des hohen Arbeitsaufwandes kaum zu verwirklichen. Zur realistischen Bewertung bodenchemischer Standortspotentiziale im Wald sollten daher bodenökologisch relevante Austauschereigenschaften des Grobbodens mit Hilfe kausalanalytisch fundierter Pedotransferfunktionen geschätzt werden. Einen hohhen Prognosewert für die effektive Austauschkapazität des Grobbodens hatte die Wasserdampfadsorption, die mit einem einfachen Dampspannungsausgleich-Verfahren bestimmt werden kann. Nimmt man als weitere unabhängige Variable den mittleren Niederschlag des Entnahmeortes dazu, konnten 88 % der Streuung der effektiven Kationenaustauschkapazität des Grobbodens erklärt werden. Der Anteil an Mb-Ionen am Ionenbelag des Grobbodens konnte in einem linearen multiplen Regressionsmodell mit einer Bestimmtheit von 45 % erklärt werden, wenn die unabhängigen Variablen "Gehalt an austauschbarem Mg in der Feinerde" und "modellierte effektive Kationaustauschkapazität des Grobbodens" als unabhängige Variable ausgewählt wurden. Die kausalanalytische Belastbarkeit dieser vorläufigen Pedotransferfunktionen muss noch in anderen Waldregionen Mitteleuropas überprüft werden.