Standardsignatur
Titel
Wachstum, saisonale Gewichtsveränderungen und Geschlechtsbestimmung bei Alpenmurmeltieren (Marmota m. marmota)
Verfasser
Erscheinungsjahr
2003
Seiten
S. 249-260
Illustrationen
5 Abb., 36 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Datensatznummer
200108704
Quelle
Abstract
Seit 1994 werden im Kanton Graubünden Schweiz, schadenstifende Murmeltiere (Marmota m. marmota) von der Wildhut des Kantons erlegt und nach dem gleichen Muster vermessen und protokolliert. Bis 2002 wurden so Daten von 3685 erlegten Murmeltieren ausgewertet. In dieser Arbeit wird die saisonale Gewichtsentwicklung und der Winterschlafverlust von adulten Murmeltieren sowie das saisonale Wachstum von diesjährigen Jungtieren ("Kätzchen") und ein- und zweijährigen Murmeltieren analysiert und dokumentiert. Während adulte Tiere im Sommer eine durchschnittliche Gewichtszunahme von etwa 32 % zeigen, ist die Gewichtszunahme von Kätzchen im Verhältnis beinahe 6-mal größer (183 %). Im Herbst erreichen Kätzchen 18 %, Einjährige 41 % und Zweijährige 82 % des Gewichtes ausgewachsener Murmeltiere. Der Gewichtsverlust während des Winterschlafs beträgt für ausgewachsene Tiere 24 %. Für subadulte Tiere ist der Winterschlafverlust geringer (für Kätzchen 18 %, für Einjährige 7 % und Zweijährige 8 %). Die großen saisonalen Gewichtsschwankungen sind auf die Anpassung der Tiere an den Winterschlaf zurückzuführen, während ihr Ausmaß durch klimatische und dichteabhängige Faktoren beeinflusst werden könnte. Bei Nagetieren gilt der Abstand zwischen der Genital- und Analöffnung als sicherstes Merkmal für die Geschlechtsbestimmung, wobei einige Autoren bemerken, dass dieses Merkmal nicht für die Geschlechtsbestimmung von Kätzchen angewendet werden sollte. In dieser Arbeit konnte aber gezeigt werden, dass bereits das Geschlecht von Kätzchen, die im Juli den Winterbau verlassen, mit Hilfe dieses Merkmals mit einer 95prozentigen Wahrscheinlichkeit bestimmt werden kann. Der Unterschied im Abstand zwischen der Genital- und Analöffnung von Männchen und Weibchen wird mit zunehmendem Alter der Tiere größer, bis er bei adulten Tieren einen Maximalwert erreicht. Bei adulten Männchen beträgt der Abstand zwischen der Genital- und Analöffnung etwa 47 mm, bei adulten Weibchen im Durchschnitt 20 mm.