- Standardsignatur4699
- TitelMaßnahmen zur Befallsreduzierung der Rosskastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella) im öffentlichen Grün der Stadt Bonn
- Verfasser
- ErscheinungsortStuttgart
- Verlag
- Erscheinungsjahr2003
- Illustrationen3 Abb.
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200107978
- Quelle
- AbstractFünf Jahre nach dem ersten Auftreten der Rosskastanien-Miniermotte in Deutschland wurde der Kleinschmetterling 1998 auch in der Stadt Bonn nachgewiesen. Nach einer vorläufigen Schätzung wachsen in Bonn ca. 5600 Rosskastanien. Nur ca. 10 % sind als rotblühende Exemplare von dem Larvenfraß geschützt. Im Jahr 2000 war der Befallsdruck so stark, dass die Rosskastanien bereits im Juli die Blätter verloren. Gegenmaßnahmen wurden auch von politischen Gremien gefordert. Da Blattapplikationen von Pflanzenschutzmitteln, die eine Zulassung für den Bereich Zierpflanzen besitzen, aufgrund öko- und vor allem aufgrund humantoxikologischer Probleme im öffentlichen Grün nur schwierig umzusetzen sind, wurden die nachfolgenden Gegenmaßnahmen projektiert und die Wirkung evaluiert. Ziel der Maßnahmen war es nicht die Rosskastanien-Miniermotte zu eliminieren, sondern die Grünphase des Laubes bis zur normalen Herbstfärbung zu verlängern. Es wurden folgende 3 Maßnahmen erprobt: 1. Konsequentes Entfernen des Laubes, 2. Bodeninjektion eines systemisch wirkenden Insektizides aus der Gruppe der Neonikotinoide. 3. Biologische Wirkungsprüfung des natürlichen Insektizides "Neem Azal-T/S". Als Fazit der Untersuchungen bleibt festzuhalten: 1. Das Entfernen und Vernichten des Laubes bewirkte eine bis zu 97%ige Verringerung der Frühjahrsbefallssituation (Abb. 1). Bei regnerischen Witterungsverhältnissen kann sich diese bis in den Herbst positiv auswirken. 2. Das mittels eines Bodeninjektors applizierte systemisch wirkende Insektizid hat, nach anfänglicher Wirkungsschwäche (Verteilung des Mittels im Baum), eine sehr gute und nachhaltige, bisher 30 Monate anhaltende, biologische Wirkung entfaltet (Abb. 2). Bei Standorten mit geschlossenem Unterboden könnte diese Methode eine Behandlungsalternative darstellen. Die Gefahr der "Mittelversickerung" besteht dennoch. Die lange Verweildauer des chemischen Wirkstoffes in den Ökosystemkompartimenten kann jedoch auch kritisch gesehen werden. 3. In der zugelassenen Konzentration stellt Neem Azal-T/S keine Möglichkeit zur Eindämmung des Rosskastanien-Miniermottenbefalls (Abb. 3).
- Schlagwörter
- Klassifikation453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)])
145.7x18.14 (Bucculatricidae)
413.2 (Direkte Vernichtung durch Schießen, Sammeln, Beseitigung von Pflanzen oder kranken Teilen usw.)
414.12 (Pestizide)
414.27 (Einbringungen in den Boden)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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