Vertical distribution and bioavailability of 137Cs in organic and mineral soils

2003

4 Abb., 27 Lit. Ang.

Artikel aus einer Zeitschrift

200107913

Die vertikale Verteilung und Bioverfügbarkeit von 137Cs in ungestörten Moor- und Mineralböden mit unterschiedlichen physikochemischen Eigenschaften unter Wald und unter Grünland im Südosten Bayerns über zehn Jahre nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl war Gegenstand dieser Untersuchung. Die vertikale Verteilung von 137Cs in den untersuchten Böden war gering. In den Mineralböden lagen 85-98 % des gesamten 137Cs in den obersten 10 cm vor. In den Moorböden konnte dagegen eine etwas größere Tiefenverlagerung beobachtet werden. Obwohl der organischen Substanz weitgehend eine 137Cs-mobilisierende Wirkung zugesprochen wird, lag auch hier 137Cs hauptsächlich in den obersten 10 cm vor (73-85 %). Die höchsten 137Cs-Aktivitäten wurden in den Auflagehorizonten der Waldböden ermittelt, wo zwischen 45-93 % des gesamten 137Cs-Inventars der Böden vorlagen. Um die Bioverfügbarkeit von Radiocaesium zu ermitteln, wurde der Transfer von 137Cs und zusätzlich zugeführten 134Cs vom Boden in die Pflanze unter kontrollierten Laborbedingungen untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass sowohl die 134+137Cs Transferfaktoren Boden-Pflanze als auch die prozentualen Anteile an NH4-austauschbarem 134+137Cs bei den Moorböden und Humusauflagen deutlich höher waren als bei den Mineralböden. Trotz der höheren Mobilität und Bioverfügbarkeit von 137Cs in den Auflagehorizonten war die Migration in den darunter liegenden Boden gering. Aufgrund der hohen Bioverfügbarkeit und der geringen Migration von 137Cs in den Auflagen, gehen wir davon aus, dass 137Cs in einem kurzgeschlossenen Kreislauf im System Humusauflage - Pflanzen - Streu eingebunden ist. Darüber hinaus muss auch die Immobilisation von Radiocaesium durch die organische Substanz in Betracht gezogen werden.