- Standardsignatur13612
- Titel"Urlaub im Totholz" : Interpretationen zur Befragung im Nationalpark Bayerischer Wald : Anmerkungen zur Konstruktion sozialer Wirklichkeiten
- Verfasser
- ErscheinungsortFreising
- Verlag
- Erscheinungsjahr2003
- Illustrationen4 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200107777
- Quelle
- AbstractIm Jahr 1997 spitzte sich der Konflikt um die rapide zunehmenden Totholzflächen im Umfeld des Nationalparks Bayerischer Wald zu. Die ortsansässige Bevölkerung thematisierte diesen Prozess als eine drastische "Umweltzerstörung", in deren Folge die Touristen zukünftig ausbleiben würden. Was ein Teil der einheimischen Bevölkerung in mehrfachem Sinne als Verlust empfindet (Heimat, Ordnung, Ruhe, Einkommen), scheint für die Touristen jedoch gar kein Problem zu sein. Jedenfalls lässt sich auf der Grundlage von Befragungen nicht ableiten, dass die "toten Bäume" im Nationalpark in negativer Weise die Gedanken an einen möglichen nächsten Urlaub im Bayerischen Wald bestimmen. bei den Gedanken an die gerade gemachten Erfahrungen äußerten die Touristen, der Urlaub habe ihnen Genuss, Erholung und Entspannung gebracht. Die toten Bäume blieben weitgehend unbeachtet bzw. sie wurden kaum als Beeinträchtigung des Urlaubs empfunden. Zu diesen Ergebnissen kamen zwei Befragungen aus den Jahren 1997 und 2001. Die Ergebnisse der Forschung könnten also die Befürchtungen der Bevölkerung vor Ort zerstreuen. Dem stehen die Inhalte einiger aktueller Leserbriefe entgegen. Danach scheinen die Ergebnisse den Alltagserfahrungen von Menschen, die im Bayerischen Wald leben und sich intensiv mit den Landschaftsveränderungen im Nationalpark befassen, deutlich zu widersprechen. Unterschiedliche Wirklichkeitskonstruktionen scheinen aufeinander zu treffen. Daher wundert es nicht, dass Widerstände hinsichtlich der Glaubhaftigkeit der aus diesem Forschungsprozess hervorgegangenen Ergebnisse entstehen.
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