- Standardsignatur2754
- TitelSchätzung der Reisigbiomasse und ihrer Nutzungspotenziale in Buchenbeständen (Fagus sylvatica L.) auf der Grundlage von Inventurdaten
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2003
- SeitenS. 159-165
- Illustrationen5 Abb., 37 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200107376
- Quelle
- AbstractDie Notwendigkeit, im Rahmen der Umsetzung des Kyotoprotokolls die Kohlenstoffspeicher im Wald zu inventarisieren, und das politische Ziel, vorhandene Biomassereserven als regenerative Energiequelle stärker zu nutzen, setzen u.a. Modelle zur Quantifizierung der Reisigbiomasse (Nichtderbholz) voraus. In der vorliegenden Studie wurden insgesamt 116 Buchen-Probestämme (Fagus sylvatica) in vier verschiedenen Wuchsgebieten Nordrhein-Westfalens (NRW) gefällt, und die Biomasse des Reisigs im winterkahlen Zustand wurde ermittelt. Mittels einer multiplen Regressionsanalyse wurden Schätzfunktionen zur Berechnung der oberirdischen Biomasse von (1) Bäumen mit einem BHD < 10 cm und (2) der Reisigbiomasse von Bäumen mit einem BHD >/- 10 cm abgeleitet. Dominierender Regressor war der BHD. In die Schätzfunktion (1) zur Berechnung der oberirdischen Biomasse (Vollbaum) von Bäumen mit einem BHD < 10 cm wurde stellvertretend für die klimatischen Standortsunterschiede in einer erweiterten Funktion zusätzlich die Höhe über dem Meeresspiegel (NN) als exogene Variable implementiert. Die Bestimmtheitsmaße (R2) von 0,97 für die Schätzung der Vollbaumbiomasse (BHD < 10 cm) und 0,87 für die Berechnung des Kronenreisigs (BHD >/- 10 cm) belegen einen straffen stochastischen Zusammenhang zwischen den Reisigbiomasse und den Regressoren. Da die Reisigbiomasse vielfach mit Hilfe von Derbholz-Expansionsfaktoren (Reisigprozenten) geschätzt wird, wurde auch eine Regressionsgleichung zur Berechnung des Reisiganteils in Abhängigkeit von der Baumhöhe angepasst. Mit einem Wert von R2 = 0,59 war das Bestimmtheitsmaß jedoch deutlich geringer als bei direkter Berechnung der Biomasse. Durch Verknüpfung der Regressionsfunktionen mit den rund 26.000 Buchen-Einzelbaumdaten der Landeswaldinventur Nordrhein-Westfalen (LWI) wurde für jede Altersklasse der Reisigvorrat geschätzt. Ab der zweiten Altersstufe erreicht die Reisigbiomasse einen mittleren Wert von 34 Mg ha-1, der mit dem Alter nur leicht zunimmt (37 Mg ha-1). In einer Modellrechnung wird die Reisigbiomasse geschätzt, die durch Vollbaumnutzung jährlich anfallen würde. Das Gesamtpotenzial beträgt 170 Gg a-1 mit einem Energiegehalt von ca. 3 PJ. Auf die Buchen-Holzbodenfläche bezogen, entspricht dies durchschnittlich 1,18 Mg (21 GJ) ha-1 a-1.
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