Im Rahmen einer breit angelegten Erhebung wurde im April und Mai 1999 sowie im Juni 2000 das Auftreten von Phytophthora-Arten in Eichenwaldökosystemen in Österreich untersucht. Die Erhebungen wurden an 35 Standorten durchgeführt, die über das gesamte natürliche Eichenwaldvorkommen in Ostösterreich verteilt waren. In die Untersuchung wurden die vier Eichenarten Quercus robur, Q. petraea, Q. cerris und Q. pubescens einbezogen. Von jeder - anhand ihres Kronenzustands als gesund bzw. krank eingestuften - Eiche wurden Bodenproben entnommen und aus diesen mittels 'Eichenblatt'-Ködermethode die Phytophthora-Arten isoliert. Das Spektrum der in Österreich isolierten Phytophthora-Arten umfasste die 5 Arten Phytophthora quercina, P. citricola, P. gonapodyides, P. europaea und P. syringae. P. quercina und P. citricola wurden von 11 bzw. 7 der untersuchten Standorte isoliert und waren somit die häufigsten und am weitesten verbreiteten Arten. Die drei anderen Phytophthora-Arten traten hingegen nur sporadisch auf. Innerhalb von P. citricola konnten anhand morphologischer und genetischer Merkmale 2 Typen (Typ A und Typ B) unterschieden werden. Phytophthora-Arten, insbesondere die häufig nachgewiesenen Arten P. quercina und P. citricola wurden an Standorten mit den unterschiedlichsten Bodentypen, -textur und -feuchteklassen nachgewissen. Es wurde ein schwach signifikanter Zusammenhang zwischen dem sich verschlechternden Kronenzustand und dem Vorhandensein von Phytophthora nachgewiesen. Darüber hinaus unterschieden sich Phytophthora-infizierte und Phytophthora-freie Standorte in verschiedenen Bodentiefen (0-10, 10-20 und 20-40 cm) signifikant in ihren Magnesium, Kalzium, Aluminium, Stickstoff und Kohlenstoff-Gehalten. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie lassen den Schluss zu, dass Phytophthora-Arten an einigen Untersuchungsstandorten in Österreich am Eichensterben beteiligt sind.