Standardsignatur
Titel
An Andosol from Eastern Saxony, Germany
Verfasser
Erscheinungsjahr
2003
Illustrationen
5 Abb., 51 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Datensatznummer
200107267
Quelle
Abstract
Diese Arbeit behandelt das Problem, wie deutsche Lockerbraunerden nach den Kriterien der World references Base for Soil Resources (WRB, 1998) einzustufen sind. Dazu haben wir überprüft, ob eine Lockerbraunerde aus dem Zittauer Gebirge über "andic properties" im Sinne der WRB verfügt, und den Boden nach den Vorgaben der WRB klassifiziert. Dazu setzten wir Routineverfahren der Bodenanalyse, sowie Röntgendiffraktometrie (XRD), Röntgenfluoreszensanalyse (XRF), Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) und Verfahren zur selektiven Auflösung von "short range order Mineralen" ein. Für den Landschaftsausschnitt "Hochwald" wurde eine Karte der Verteilung potenzieller Androsole angefertigt, die auf Feldmethoden (Thixotropie; NaF-Feldtest) zur Bestimmung von "short-range order" Mineralen gestützt wurde. Das untersuchte Bodenprofil wurde als Endoskeleti-Umbric Andosol klassifiziert. Die kolloidalen Bestandteile in diesem Profil nahmen eine Zwischenstellung zwischen den Kategorien sil-andic und alu-andic ein. Gleichzeitig wurde auf der Basis des Alo+1/2Feo-Verhältnisses zwischen Ober- und Unterboden die Gegenwart eines spodic horizon diagnostiziert. Da jedoch kein Hinweis auf die vertikale Verlagerung von metallorganischen Komplexen gefunden werden konnte, aber gleichzeitig sichere Hinweise auf die unabhängige Verlagerung und Wiederausfällung von mobilen Al/Si-Phasen auftraten, wurde die Klassifikation als Andosol beibehalten. Wir vermuten für das Profil "Lausche" das Vorliegen eines pedogenetischen Prozessgeschehens, das zwischen Podsolierung und Andosolbildung anzusiedeln ist. Wir folgern ferner, dass der "spodic horion" der WRB nicht hinreichend vom "andic horizon" abgegrenzt ist. Dies führen wir auf die in der WRB höhere Wichtung des Alo+1/2Feo-Kriteriums gegenüber morphologischen Eigenschaften zurück. Wir schlagen außerdem vor, die deutsche Bodensystematik hinsichtlich ihrer Aussagekraft gegenüber Böden mit "short-range order" Minderalen zu aktualisieren.