Standardsignatur
Titel
Die Erhaltung und Wiedereinbringung der Weißtanne (Abies alba Mill.) in Thüringen
Verfasser
Erscheinungsort
Trippstadt
Verlag
Erscheinungsjahr
2003
Illustrationen
4 Abb., 22 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Datensatznummer
200107200
Quelle
Abstract
Auch in Thüringen musste die Weißtanne (Abies alba Mill.) in den letzten Jahrhunderten einen dramatischen Rückgang hinnehmen. Ihr Anteil an der Waldfläche beträgt heute weniger als 0,1 %. Langfristig soll die Weißtanne aber wieder einen Waldflächenanteil von 5 % einnehmen, weil die Weißtanne aufgrund ihrer positiven ökologischen Eigenschaften für den Aufbau stabiler Mischbestände im submontanen, montanen und hochmontanen Bereich in Thüringen nicht zu ersetzen ist. Im Ergebnis umfangreicher genetischer Untersuchungen musste festgestellt werden, dass die Weißtanne in Thüringen infolge ihres langen Rückwanderungsweges nach der letzten Eiszeit genetisch eingeengt ist. Aus diesem Befund leiten sich die folgenden Erhaltungsmaßnahmen ab: 1. Saatgutgewinnung in autochthonen und daher angepassten Saatgutbeständen mit Pflanzenanzucht für den Voranbau; 2. Aufbau von Weißtannen-Generhaltungssamenplantagen für die nachhaltige Bereitstellung mit qualitativ hochwertigem Saatgut; 3. Verwendung von geeigneten Fremdherkünften zur Erhöhung der genetischen Vielfalt. Im Jahr 2000 wurden zwei Generhaltungssamenplantagen angelegt; seit 1993 wurden nahezu 1,3 Millionen Weißtannenpflanzen vorangebaut. Nur wenn es gelingt, die überhöhten Schalenwildbestände auf ein ökosystemverträgliches Maß zurückzuführen, ist es möglich, der Weißtanne in Thüringen wieder den Platz einzuräumen, der waldbaulich, ökologisch und betriebswirtschaftlich notwendig ist.