- Standardsignatur14902
- TitelAusbreitung und Etablierung von Sand-Birke (Betula pendula ROTH.)
- Verfasser
- ErscheinungsortTeisendorf
- Verlag
- Erscheinungsjahr2003
- Illustrationen5 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einem Buch
- Datensatznummer200106936
- Quelle
- AbstractDie Birke zählt zu den Baumarten, die schon mit geringem Alter und fast alljährlich in reicher Menge fruktifizieren (r-Strategen). Am Beispiel einer 80-jährigen Birke in einem gleichalten Kiefernbestand auf pleistozänem Standort wurden rund 13 Mill. abgeworfene Früchte registriert. Deren größter Anteil hat sich in einer Entfernung von 60 ş 80 m um den Mutterbaum verbreitet, wobei Ausbreitungsrichtung und Fruchtdichte stark durch den Wind beeinflusst worden sind. Im Kronenbereich fanden sich mittlere Fruchtdichten von 5000 St./m¬. Mit der Entfernung zum Mutterbaum verändern sich Fruchtmenge und Keimkraft. Von anfangs 60 % an der Peripherie der Krone nimmt die Keimfähigkeit nach 80 m bis auf 24 % ab. Diese Birke hatte nach einem Jahr innerhalb einer etwa 0,6 ha großen Ausbreitungsellipse ein Potential von ca. 866 St./m¬ keimfähigen Samen verteilt. Die Chancen für eine dauerhafte Etablierung von Birken-Verjüngung werden in hohem Maße durch Umwelteinflüsse bestimmt. Neben Lichtkonkurrenz hat der jeweilige Bodenzustand entscheidenden Einfluss auf das Ankommen der Birke. Eine wichtige Voraussetzung bilden Kontakt und Haftung der sehr leichten Früchte am Boden. Dies erfolgt sehr gut durch die Schneeschmelze. Bodensubstrate aus reinem Sand oder Lehm lassen zwar hohe Keimlingsquoten zu, bringen aber bei Austrocknung sofort große Pflanzenverluste. Substrate mit mehr organischen Anteilen und damit ausgeglicheneren Feuchtigkeitsverhältnissen (Torf, Sand/Torf-Gemisch) steigern die Überlebensraten der Keimlinge. In unverrotteter Nadelstreu reduzierte sich die Keimlingszahl nach anfangs guter Keimung beim ersten Trockenstress drastisch. Auf der Schicht aus Rohhumus etablierten sich die meisten Birken. Auf Mineralboden aus Quarzporphyr stellten sich den Sand- und Lehmsubstraten ähnliche Keimlingsraten ein. Fallen Birkenfrüchte in Grasdecken, so wird ihr Auskeimen oft durch den fehlenden Kontakt zum Oberboden oder die Licht- und Wasserkonkurrenz der Bodenvegetation stark behindert. Birkenkeimlinge besitzen nur auf den zufälligen Lücken in den Vegetationsdecken Überlebenschancen. Nach dem Abbrennen von Gras sind die Möglichkeiten zur Etablierung kurzzeitig etwas günstiger. Als sehr problematisch erwies sich die Keimung von Birkensamen auf reiner Birkenlaubstreu.
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