- Standardsignatur4354
- TitelWaldbauliche und ökologische Wirkung von (Bio-)Gruppen in naturnahen Waldgefügen bei St. Petersburg/Russland
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2003
- Illustrationen13 Abb., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200106759
- Quelle
- AbstractErgänzend zu Untersuchungen der Wirkung der Standortseigenschaften auf die Ausbildung der Waldbestände beschäftigt sich diese Untersuchung mit der aktiven Beeinflussung des Standortes durch die Bildung von Baumlebensgemeinschaften (Biogruppen) sowie deren waldbaulich-wirtschaftlichen Perspektiven. Die Untersuchung befasst sich mit den besonders wichtigen Standortsfaktoren Wasserhaushalt und Bodendurchwurzelung, sowie mit einer Analyse der inneren Struktur und Leistung entsprechender Bestandesstrukturen. In vier verschiedenen Waldtypen in der südlichen Taiga des St. Petersburger Gebietes, dem Cladonia-Typ, Calluna-Typ, Vaccinium-Typ und Myrtillus-Typ des Kiefernwaldes wurden folgende Erkenntnisse gewonnen: 1. Die Kiefer hat in allen untersuchten natürlichen Waldgesellschaften eine starke Neigung zur Gruppenbildung, die sich bei Grundwassereinfluss verstärkt. 2. Die starke Aggregation im Kiefernwaldgefüge bringt es mit sich, dass der größte Teil der Bäume in Gruppen wächst. Demzufolge befindet sich in Gruppen auch der größte Teil des Vorrates. Starke Bäume kommen sehr häufig in der Gruppe vor; sie finden sich aber auch als Einzelständer. 3. Die Gruppe wächst als Lebensgemeinschaft. Innerhalb und unterhalb des gemeinsamen Kronendaches existiert eine Funktionsverteilung. 4. Als kleine Lebensgemeinschaft ist die Gruppe befähigt, die labilen Standortseigenschaften aktiv zu beeinflussen. Die Feinwurzelerschließung unter (Bio)Gruppen ist tiefer und intensiver als die der Einzelständer und bewirkt einen erhöhten Bodenwassergehalt und damit besonders in Trockenperioden eine bessere Wasserversorgung. 5. In der Folge der verbesserten Tiefenerschließung durch die Feinwurzeln in der Gruppe gibt es bis in den Unterboden eine verbesserte Mykorrhizierung. Ein höherer Mykorrhizierungsgrad verbessert die Waldwachstumsbedingungen und die Widerstandskraft gegen Erscheinungen des Neuartigen Waldsterbens. 6. Die gute Tiefenerschließung des Standortes durch Feinwurzeln in einem strukturierten Kiefern-Waldgefüge führt zu einer höheren Bestandesbonität. 7. Die gute Tiefenerschließung bildet die Basis für den Aufbau eines horizontal oder sogar vertikal gemischten Bestandes. Es entsteht eine dreidimensionale, gute Ausnutzung des Kronenraumes. 8. Die gute Tiefenerschließung und die variable Struktur des Waldgefüges ermöglichen die Ausbildung langer, grüner Kronen, die maximal bis zur Hälfte der Stammlänge reiche. Die (Bio-)Gruppe hat ein verbessertes Kronenklima, welches im Verein mit der besseren Wasserversorgung aus dem Boden einen erhöhten Nadelwassergehalt bewirkt. 9. Die (Bio-)Gruppen sind das Gerüst des Gesamtbestandes und ermöglichen das Erreichen eines hohen Organisationsgrades mit optimalen Biomassen hoher Biodiversität in ausgereiften Gefügen.
- Schlagwörter
- Klassifikation230.2 (Horst- und gruppenweise Verjüngung)
546 (Änderung der Standortsgüte)
181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2)
181.36 (Wurzelbeziehungen, Wurzelentwicklung usw.)
181.351 (Symbiontische Beziehungen (Bakterien- und Mykorrhizen-Symbiose usw.))
531 (Kronenausmaße, Kronenfläche, Kronenvolumen, Kronenprozent (“crown ratio”) usw)
547 (Beziehung der forstlichen Standortsgüte zur Holzerzeugung)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
[470] (Russland)
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