- Standardsignatur12818
- TitelVerbreitung, Lebensraumbindung und Managementkonzept ausgewählter invasiver Neophyten im Nationalpark Thayatal und Umgebung (Österreich)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2003
- Illustrationen4 Abb., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200106251
- Quelle
- AbstractDieser Artikel enthält die Ergebnisse einer Fallstudie zu drei in Österreich invasiven Neophyten (Fallopia japonica, Impatiens glandulifera, Robinia pseudacacia) im Nationalpark Thayaland und im angrenzen nach der FFH-Richtlinie nominierten Gebiet Thayaland bei Hardegg. Die Fallstudie untersucht Verbreitung, Lebenraumbindung und naturschutzfachliche Bedeutung der Arten und schafft die fachliche Grundlage für ein Managementkonzept. Alle Vorkommen der Untersuchungsarten wurden im Freiland erhoben und abgegrenzt. Insgesamt wurden 49 Vorkommen der drei Neophytenarten erhoben. Im Untersuchungsgebiet ist Robinia pseudacacia (v.a. in ortsnahen Gebieten und außerhalb des Nationalpark Thayatal) am häufigsten. Impatiens glandulifera tritt in Hochstaudenfluren und Röhrichten an der Thaya verbreitet auf, fehlt sonst aber, so auch an den kleineren Zuflüssen der Thaya. Fallopia japonica besitzt wenige kleinflächige Vorkommen, überwiegend an gestörten Standorten innerhalb oder am Rand von Siedlungen. Die Lebensraumbindung der untersuchten Arten wurde durch 19 Vergetationsaufnahmen dokumentiert. Fallopia japonica baut im Untersuchungsgebiet dichte, sehr artenarme Staudenbestände auf, die überwiegend zur Fallopia japonica-(Senecionion fluviatilis)-Gesellschaft zu stellen sind. Der Verbreitungsschwerpunkt von Impatiens glandulifera liegt im Caricetum buckii Kopecky et Hejny 1965 und im Phalaridetum arundinacceae Libbert 1931. Selten besiedelt die Art im Untersuchungsgebiet auch lichte Auwälder (v.a. Stellario nemorum-Alnetum glutinosae Lohmeyer 1958). Die Robinie kommt im Untersuchungsgebiet in mehreren Pflanzengesellschaften vor. Alle Bestände, in denen die Robinie dominant auftritt, sind der Robinia pseudacacia-(Lamio albi-Chenopodietalia)-Gesellschaftsgruppe zuzuordnen. Weiters dringen lockere Robinienbestände im Untersuchungsgebiet mehrfach in Eichen-Hainbuchenwälder ein (Melampyro nemorosi-Carpinetum Passarge 1957, Genisto pilosae-Quercetum petraea Zolymi et al. ex Horanszky 1964, Primulo veris-Carpinetum Neuhäusl et Neuhäuslova-Novotna 1964) ein. Weitere Pflanzengesellschaften (z.B. Trockenrasen) werden selten besiedelt. Für jede Untersuchungsart wurde eine naturschutzfachliche Beurteilung durchgeführt und ein Managementkonzept erarbeitet. Hoher Handlungsbedarf besteht bei Fallopia japonica (derzeit wenig aufwändige Zurückdrängung dieser noch seltenen, bei weiterer Ausbreitung problematischen Art) und bei Robinia pseudacacia (v.a. aufgrund der Ausbreitungstendenz und der starken Vegetationsveränderungen der Bestände). Für Impatiens glandulifera wird der Handlungsbedarf als ziemlich hoch eingestuft. Aufgrund der geringeren negativen Auswirkungen auf die Begleitvegetation und der vergleichsweise hohen Bekämpfungskosten wird für diese Art auch die Nullvariante als naturschutzfachlich vertretbar eingestuft. Bei allen drei Untersuchungsarten, besonders jedoch bei Impatiens glandulifera, sind die Bekämpfungsmaßnahmen mit dem angrenzenden tschechsichen Nationalpark Podyji abzustimmen. Weiters ist ein Monitoring über den Erfolg der Maßnahmen und über eine allfällige erneute Ausbreitung nach Beendigung der Maßnahmen durchzuführen.
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