- Standardsignatur8032
- TitelDas Offenlandarten-Projekt des LJV Hessen e.V.
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2002
- Illustrationen2 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200106133
- Quelle
- AbstractIn zahlreichen Untersuchungsprogrammen wurden in den letzten Jahren umfangreiche wildbiologische Erkenntnisse über Offenlandarten, vor allem Rebhuhn (Perdix perdix) und Feldhase (Lepus europeus) gewonnen. In diesem Rahmen wurden auch die Rückgangsursachen dieser beiden Niederwildarten intensiv dokumentiert. In Kenntnis dieser Ursachen sollen nunmehr umsetzungsorientierte Handlungsmodelle erarbeitet und umgesetzt werden, die das Ziel haben, den Lebensraum der Offenlandarten vor Ort zu verbessern. Ziele der Maßnahmen sind die Stabilisierung und Erhöhung der Populationen der Wildtierarten, die mit der Leitart Rebhuhn vergesellschaftet sind, wie Hase (Lepus europeus), Feldlerche (Alauda arvensis), Goldammer (Embrerisa citrinella), Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palestris). Folgende prioritäre Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Offenland-Arten sollen zur Umsetzung gelangen: Ansaat auf Stillegungsflächen mit dem Ziel, Nahrungs- und Brutbiotope zu verbessern, Biotopstrukturverbesserung durch Stoppelbrache, Anlage von Schwarzstreifen und von Dauerkulturen [Klee (Trifolium spp.) - und Luzernefelder (Medicago sativa)], Gestaltung von Ackerrand- und Blühstreifen, Verbesserung und Wiederherstellung feldwegebegleitender Raine. Maßnahmen vor Ort können nur im breiten Konsens umgesetzt werden. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Artenschutzpolitik wird in der Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Jagdgenossenschaften, Landwirten, Jägern und den Landwirtschafts-Behörden sowie mit den Organen des Naturschutzes gesehen. In zunächst 4 Modellgemeinden ist das Offenlandarten-Projekt 1998 erstmals zur Umsetzung vor Ort gekommen. Angesät wurde zunächst "Offenlandarten Mischung", bestehend aus 14 Komponenten von Leguminosen, Kruziferen, Getreide, Ölpflanzen, Kräutern. Die aus diesen zweikeimblätterigen Pflanzen- ausreichend Waldstaudenroggen und Hafer - ist als zweijährige Einsaat konzipiert. Im Frühjahr 2000 wurden ca. 100 ha auf 150 Feldstücken eingesät. Im trockenen Frühjahr 2001 erhöhten sich die mit der Offenlandartenmischung eingesäten Flächen auf über 400 ha landesweit in Hessen. In diesen Gebieten wird ergänzend seit 1998 mit der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) naturschutzfachliche Gutachten über die avifaunistische Bedeutung dieser Fläche erstellt werden. Festgestellt wurde im Verlaufe von 3 Jahren ein Anstieg von 41 auf 68 Vogelarten. Das von Ltd. FD i.R. Graf konzipierte Projekt liegt in der Trägerschaft des LJV Hessen, wird aus der Jagdabgabe finanziert und in bester Kooperation mit der Obersten Landwirtschaftsbehörde und ihren nachgeordneten Dienststellen umgesetzt. Ein Merkblatt für die Umsetzung der Ansaaten auf Flächenstillegungen ist erstellt worden. Die Einbindung von Landwirtschaft, Naturschutz und Jagd hat sich im Bundesland Hessen als erfolgreich erwiesen. Aus dem gewonnen Erfahrungen sind Leitlinien zu formulieren, die in den EU-Ländern umsetzen lassen und den EU-Kommissionen Landwirtschaft und Umweltschutz als Model für eine gemeinsamen politischen Ansatz in der bei den Flächenstillegungen dienen können.
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