Standardsignatur
Titel
A long-term survey of pseudorabies virus infections in European wild boar of western Germany
Verfasser
Erscheinungsjahr
2003
Illustrationen
32 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Datensatznummer
200106118
Quelle
Abstract
In einer Langzeitstudie wurden zwischen 1993 und 2000 insgesamt 1112 Stück Schwarzwild (Sus scrofa) aus dem südlichen Nordrhein-Westfalen auf das Vorhandensein von Pseudorabiesvirus-(PRV) Infektionen untersucht. Von 929 Seren, die während des 7-jährigen Beobachtungszeitraumes getestet wurden, zeigten 92 (9,4 %) PRV spezifische Antikörper. Die durchschnittliche Seroprävalenz in der Eifel lag bei 11,4 %. In den Jagdjahren 1996 bis 2000 wurden 473 Gewebeproben (Tonsillen, Lungen) und 516 Tupferproben (Nasal-, Genitaltupfer) von Schwarzwild aus der Eifel zwecks Virusisolierung in der Zellkultur untersucht. In der Jagdsaison 1999/00 gelang die Isolierung von 4 Viren aus den Tonsillen von Frischlingen und Überläufern aus dem Landkreis Bonn (Kottenforst), die anhand des BamHl DNA-Spaltmusters als Typ Ip-Pseudorabiesviren (PRV) identifiziert werden konnten. Die Zahl der PRV-positiven Tonsillen und Lungen erhöhte sich auf 14 (4,0 %) bzw. 2 (1,6 %) bei der Untersuchung der Gewebeproben in einer gD-spezifischen PCR. Virusisolierung und PCR lassen persistent infizierte Frischlinge als Hauptüberträger des PRV in Schwarzwildpopulationen vermuten. Die Ergebnisse deuten weiterhin auf ein mehrjähriges endemisches Infektionsgeschehen bei Schwarzwild im Südwesten Nordrhein Westfalens hin. Nach bisherigen Erkenntnissen scheint das Untersuchungsgebiet Teil eines großen zusammenhängenden, endemischen Gebietes darzustellen, welches Schwarzwildpopulationen aus Frankreich, Belgien und den südwestlichen Teil Deutschlands umfasst. Jüngst wurde die Aujeszky'sche Krankheit (AK) in den Hausschweinebeständen Nordrhein-Westfalens erfolgreich getilgt und die Anerkennung als offiziell AK-freie Region erteilt. Wie in anderen Regionen Deutschlands scheinen PRV-Infektionen beim Schwarzwild die Hausschweinepopulation nicht zu gefährden.