- Standardsignatur4354
- TitelErhaltung und Nutzung wertvoller Edellaubbaumarten
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 515-519
- Illustrationen43 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200105072
- Quelle
- AbstractUnter wertvollen Laubbaumarten werden hier die Ahornarten, die Esche, die Linden und Schwarzerle, die Sorbus- und Ulmenarten, die Wildobstarten, Waldnuß und Schwarznuß sowie Eßkastanie verstanden. Nach den Holzpreisentwicklungen der letzten Jahre kann man aber auch die Birkenarten zu dieser Gruppe rechnen. In der Zuordnung der Arten besteht zwischen den europäischen Ländern, die im EUFORGEN-Programm zusammenarbeiten, weitgehend Einigkeit, wenn auch die Einzelländer unterschiedliche Schwerpunkte haben. Im Laufe der Forstgeschichte haben diese Arten, von wenigen Ausnahmen abgesehen (z.B. Lindenarten), eher eine untergeordnete Rolle gespielt. Durch Waldrodung auf den reicheren Tieflagenstandorten und Besiedlung der Flußauen ist der Lebensraum dieser Arten besonders stark eingeengt worden. Bestimmte Waldnutzungsformen, wie Nieder- und Mittelwaldwirtschaft, haben aber auch einige gefördert. In den neueren Waldbaukonzepten wird diesen Arten in Deutschland wieder ein größerer Raum zugewiesen. Dies entspricht auch den Forderungen der Rio-Konferenz und der europäischen Waldkonferenzen in Straßburg und Helsinki nach Erhaltung und Förderung der Biodiversität der Wälder. In Deutschland sind die Arbeiten zur Erfassung, Erhaltung und Nutzung dieser Arten im Rahmen des Konzeptes zur Erhaltung forstlicher Genressourcen, das durch eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe erarbeitet wurde, schon relativ weit fortgeschritten. Einige dieser Arten (Pyrus communis var. pyraster, Malus sylvestris, Sorbus domestica, Sorbus torminalis, Ulmus glabra, Ulmus minor) sind inzwischen sehr selten und bilden kaum noch überlebensfähige Fortpflanzungsgemeinschaften. Ziel der Erhaltungsarbeiten ist es hier vorrangig, wieder genetisch vielfältige Populationen aufzubauen und Vermehrungsgut in den Wald zurückzuführen. Dabei sind die z.T. unerwarteten Preissteigerungen bei den Edellaubbaumarten eine wesentliche Hilfe, weil sie bei den Waldbesitzern einen Nachfragesog erzeugt haben, der kaum mit ausreichend qualifiziertem Vermehrungsgut zu befriedigen ist. Ziel der Erhaltungsarbeit ist es, wertvolle Individuen genetisch zu erhalten, sie zu überlebensfähigen Populationen zusammenzuführen, das Holz zu nutzen und die Arten wieder anzupflanzen. Schutz durch Nutzung ist langfristig für die Erhaltung der Arten im Forstbetrieb eine bessere Basis, weil das Interesse der Waldbesitzer an diesen Arten erhalten und gefördert wird und damit die Rückführung in den Forstbetrieb gesichert wird. Für die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten ist die Kenntnis der Holzeigenschaften eine wichtige Voraussetzung. Hier hat Sachsse, schon ehe diese Arten wieder in Mode kamen, durch sein weitgespanntes Interesse wichtige Beiträge durch grundlegende Holzuntersuchungen bei Ahorn und Esche, Eberesche, Birke und Linde sowie bei einer Reihe fremdländischer Laubbaumarten wie Carya ovata, Nothofagus procera, Alnus acuminata, geleistet. Für die Forschung bleibt bei weiteren Arten noch ein reiches Betätigungsfeld.
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