- Standardsignatur1255
- TitelBiologische Bekämpfung von bodenbürtigen Krankheiten durch Rhizobakterien
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 329-348
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200105063
- Quelle
- AbstractBodenbürtige Pathogene verursachen weltweit wirtschaftlich bedeutende Krankheiten an Kulturen der Landwirtschaft, des Garten- und Zierpflanzenbaus und können als begrenzende Faktoren der Pflanzengesundheit sowie der quantitativen Ertragssicherung angesehen werden. Die Bekämpfung bodenbürtiger Krankheiten durch Fungizidbehandlungen scheint sowohl aus ökonomischen als auch aus ökologischen Gründen nicht angebracht. Die Nutzung von antagonistisch aktiven Rhizosphären-Mikroorganismen könnte eine wirksame alternative Maßnahme zur Bekämpfung bodenbürtiger Krankheiten darstellen. Es wird über die Rhizosphäre und deren Besiedlung durch Rhizobakterien und Symbionten berichtet. Die Mechanismen, durch die Rhizobakterien Pflanzen gegen bodenbürtige Pathogene schützen können, sind vielfältig. Sie können um Raum und Nährstoffe in der Rhizosphäre und Spermosphäre konkurrieren. Neben der äußeren Besiedlung der Wurzel können sie sich als Endophyten etablieren. Befunde bestätigen zunehmend, daß Antibiotika, die durch Rhizobakterien gebildet werden, einen bedeutenden Faktor der Unterdrückung von Wurzelkrankheiten darstellen. Die Stärke der Krankheitsbekämpfung durch Antibiotika-produzierende Rhizobakterien hängt von der Empfindlichkeit der Pathogenpopulation gegenüber den Antibiotika ab. Die Wirkungsmechanismen der Antibiotika sind bisher unzureichend aufgeklärt. Cyanwasserstoff und andere durch Rhizobakterien produzierte flüchtige Verbindungen können auch an der Bekämpfung bestimmter bodenbürtiger Pathogene beteiligt sein. Von fluoreszierenden Pseudomonaden produzierte Siderophoren können auch zur Unterdrückung der Krankheiten beitragen. Ein weiterer Faktor, der mit der Bekämpfung bodenbürtiger Pathogene assoziiert ist, betrifft die Ausscheidung lytischer Enzyme. Pflanzenwachstum-fördernde Rhizobakterien (PGPR) vermögen durch Bildung von Indol-3-essigsäure und Cytokinin-ähnlichen Verbindungen sowie durch Verminderung der Ethylengehalte das Pflanzenwachstum zu fördern. Rhizobakterien, die das Pflanzenwachstum fördern, sind auch in der Lage, systemische Resistenz (ISR) gegenüber Wurzel- und Blattpathogenen zu induzieren. Vor der Formulierung und Vermarktung eines wirksamen Mikroorganismus sollten die Ansprüche der Anwender und die Marktgröße bekannt sein. Ein Verbundprojekt über "Biologische Bekämpfung von bodenbürtigen Pathogenen" wurde initiiert und durch das "Bundesministerium für Erziehung, Wissenschaft, Forschung und Technologie" über den "Projektträger Biologie, Ökologie und Energie" finanziert. Einige der in den verschiedenen Forschungsgruppen erzielten Ergebnisse werden in dieser Zeitschrift veröffentlicht.
- SchlagwörterBodenbürtige Pathogene, Phythium spp., Rhizoctonia solani, Rhizosphäre, Wurzelbesiedlung, Rhizobakterie, Pseudomonas fluorescens, Bacillus spp., biologische Bekämpfung, Konkurrenz, Antibiotikaproduktion, Cyanwasserstoff, Siderophoren, Enzym, Indol-3-essigsäure, Cytokinin, Aethylenkonzentration, Resistenzinduktion
- Klassifikation
Hierarchie-Browser