Umweltmedienübergreifendes Gesamtkonzept zur Entsorgung von Gebrauchtholz : Richtwerte zur umweltverträglichen Verwertung und Beseitigung

1998

S. 31-42

25 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200104724

In Deutschland fallen nach überschlägigen Schätzungen jährlich ca. 10 bis 15 Mio Tonnen Gebrauchtholz zur Entsorgung an. Der Anteil Nordrhein-Westfalens liegt bei 3,6 Mio Tonnen. Hiervon werden 53% verwertet, 25% der Müllverbrennung zugeführt und 23% deponiert [1]. In Abhängigkeit von der fachlichen, politischen oder persönlichen Sichtweise wird Gebrauchtholz als Rohstoff, Brennstoff oder Abfall angesehen. Aus der sich daraus entwickelnden unterschiedlichen Interessenlage sind in abgegrenzten Teilbereichen autonome Ordnungs- bzw. Verwaltungsstrategien entstanden. Eine Berücksichtigung der Auswirkungen auf andere Umweltmedien - Boden, Luft, Wasser - erfolgte in erkennbarem Maße nicht. Dies führte zu einer uneinheitlichen Handhabung bei der Entsorgung. Mit dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz [2] wird eine verstärkte Hinwendung zur quantitativen Bewältigung von Stoffströmen mit dem Ziel vollzogen, eine Minderung von Umweltbelastungen durch Schonung natürlicher Ressourcen zu erreichen. Damit findet eine umweltmedienübergreifende, die jeweiligen Wechselwirkungen beachtende, den ökologischen Gesamtzusammenhang stärkende Betrachtung auch Eingang in die Entsorgungspraxis. Die im KrW-/AbfG festgelegten Ziele sind durch administrative Regelung zu konkretisieren. In 24 Fällen wurde die Bundesregierung zum Erlaß von Rechtsverordnungen ermächtigt. Für den kritischen Bereich der Abgrenzung zwishcen Verwertung und Beseitigung liegt eine allgemeinverbindliche Rechtsverordnung noch nicht vor. Um zwischenzeitlich ein einheitliches Verwaltungshandeln im Bereich "Gebrauchtholz" zu gewährleisten, wird ein Konzept vorgestellt, daß Grundlagen liefert, um eine ganzheitliche, allgeminverträgliche Entsorgung zu ermöglichen. Hierbei steht die Minimierung der mit der Gebrauchtholzentsorgung verbundenen Risiken im Vordergrund.