- Standardsignatur4354
- TitelSchritte zu einem Informationssystem für Holzernte und Holzvermarktung
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 379-387
- Illustrationen13 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200104595
- Quelle
- AbstractDas Softwarepaket HOLZERNTE ist seit 1997 bei zahlreichen Forstbetrieben in ganz Deutschland im Einsatz. Die derzeit gültige Programmversion 4.0 dient dabei vorrangig der Vor- und Nachkalkulation von Hieben bei der Holzaufbereitung und -bringung sowie der Sortenaushaltung. Erklärtes Ziel der Variantenrechnung an konkreten oder modellierten Hieben ist dabei die Optimierung des Holzernteverfahrens (Kostensenkung) und der Holzhaushaltung (Erlössteigerung). Über diese beiden zentralen Grundfunktionen hinaus bietet die Programmkonzeption zahlreiche erfolgversprechende Ansatzpunkte für eine konsequente Weiterentwicklung hin zu einem umfassenden Informationssystem für Holzernte und Holzvermarktung. In der vorliegenden Abhandlung werden exemplarisch einige dieser über ein bloßes Kalkulationsprogramm hinausgehenden denkbaren Anwendungen vorgestellt. Sie illustrieren die beachtliche Spannweite der dem Programm innewohnenden Möglichkeiten. Erläutert werden Konzepte und ihre Voraussetzungen zur PC-gestützten jährlichen Nutzungsplanung, zur Herleitung von Standardkostensätzen für das betriebliche Controlling sowie zur Verbesserung der Vermarktung. Weiter werden Wege für eine neuartige waldbauliche Eingriffs- und Entwicklungskontrolle, für eine Erweiterung des Instrumentariums der Waldbewertung sowie für eine Intensivierung der Aus- und Fortbildung in den Bereichen Holzernte und Holzvermarktung aufgezeigt. Nicht erwähnt sind denkbare Einsatzmöglichkeiten von HOLZERNTE zur Entwicklung bzw. Überprüfung neuer Entlohnungssysteme, zur Integration in ein flächenbezogenes Betriebsinformationssystem mit GIS, zur periodischen Aktualisierung der KWF-Leistungs- und Kostentableaus u.a. mehr. Auch auf denkbare Ansätze zur Verbesserung des Grundprogramms wie z.B. einer Variantenrechnung zur automatischen Herleitung der optimalen Lösung wurde nicht eingegangen. Während einige der beispielhaft aufgeführten potentiellen Anwendungen erkennbar zielführend und schnell in die Praxis umzusetzen sind (z.B. Jährliche Nutzungsplanung, Controlling), müssen von anderen die Erfolgschancen erst noch durch Kosten/Nutzenanalysen nachgewiesen werden (z.B. Waldbauliche Kontrollsysteme). Die praktische Umsetzung einer dritten Kategorie von Anregungen scheint dagegen noch Zukunftsmusik zu sein (z.B. Hiebs-Informationssystem); dennoch verdient auch hier die Realisierung von Einzelkomponenten der Grundidee, wie beispielsweise die Ergänzung der HKS-Sortierung um eine zopforientierte Abschnittssortierung, wegen des kundenfreundlichen Verwendungsbezugs Priorität. Ungeachtet aller zu erwartenden Einwände: Die Situation der Forstwirtschaft zwingt dazu, auch unkonventionelle Vorschläge vorbehaltlos zu prüfen. Sicher ist jedenfalls, daß die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien die Forstwirtschaft auch künftig vor manche Herausforderung stellen wird.
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