- Standardsignatur2754
- TitelWirkungen von Kompensationskalkungen auf Stoffumsätze im Boden
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 135-144
- Illustrationen32 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200104589
- Quelle
- AbstractEine 1984 in Flattergras-Buchenwäldern des Forstamtes Corvey im Weserbergland durchgeführte Kompensationskalkung mit dem Kalkdünger KOKAMAG LT 15 bot Gelegenheit, Vorratsänderungen der im Boden austauschbar gebundenen Kationen über einen Zeitraum von zehn Jahren zu untersuchen. In den Ah-Horizonten der Braunerden wurden außerdem in den jeweiligen Untersuchungsjahren die C- und N-Vorräte bestimmt. Nach der Kalkung haben sich in den Ah-Horizonten die Vorräte an austaschbar gebundenem Ca und Mg stark erhöht. In den Folgejahren gingen die Ca- und Mg-Vorräte zwar deutlich zurück, waren aber 1994 immer noch höher als vor der Kalkung. Die Al-Vorratsänderungen zeigten eine gegensätzliche Entwicklung. Die aufgrund der in den Ah-Horizonten bestimmten C- und N-Gehalte errechneten Vorräte (kg/ha) geben Einblick in die zeitlichen Vorratsänderungen an diesen Elementen. Die C-Vorräte haben nach Kalkung bis 1986 auf beiden Untersuchungsflächen kaum oder überhaupt nicht abgenommen. Auf dem Peckelsberg (Humusform: F-Mull) betrug die Vorratsabnahme an C bis 1989 dann aber 15000 kg/ha. Auf dem Kpenberg (Humusform: mullartiger Moder) sind durch Kalkung bis 1989 5900 kg/ha veratmet worden. Auf beiden Untersuchungsflächen ist bis 1994 der ursprünglich vorhanden gewesen C-Vorrat wieder erreicht worden. Die N-Vorräte in den Ah-Horizonten haben nach Kalkung auf beiden Untersuchungsflächen bis 1986 nicht oder kaum, bis 1989 dann jedoch erheblich abgenommen. Auf dem Peckelsberg betrug der N-Verlust bis 1989 1000 kg/ha, auf dem Kapenberg im gleichen Zeitraum 180 kg N/ha. In den Folgejahren sind die N-Vorräte dann rasch wieder auf das ursprüngliche Niveau angestiegen. Auf die etwa zwischen 1987 und 1989 erfolgte N-Freisetzung hat die Waldflora mit üppigem Wachstum reagiert. Die N-Ernährung des aufstockenden Bestandes wird sich ebenfalls verbessert haben. Zusammen mit verstärktem Feinwurzelwachstum und erhöhter biologischer Aktivität dürfte insgesamt eine weitgehende Bindung des kalkungsbedingt freigesetzten N erfolgt sein. Diese Vorgänge der N-Einbindung in organische Substanzen kommen in dem bis 1994 nachgewiesenen Wiederaufbau des vor der Kalkung vorhanden gewesenen Humusvorrates zum Ausdruck. In den Bv-Horizonten sind die Vorratsänderungen der austauschbar gebundenen Kationen wesentlich geringer als in den Ah-Horizonten. In allen Bv-Horizonten haben nach der Kalkung bis 1986 und 1989 die Ca- und Mg-Vorräte zugenommen. In den Folgejahren sind auf dem Peckelsberg gegenüber den Ausgangsvorräten nur sehr geringe Ca-, jedoch stärkere Mg-Verluste eingetreten. Auf dem Kapenberg haben Ca- und Mg-Vorratsänderungen ähnlicher Größenordnung stattgefunden. Die in den Bv-Horizonten nach 1989 erfolgte Reduzierung der Mg-Vorräte dürfte damit zusammenhängen, daß die im Ah verdrängten Al-Ionen in tiefere Bodenhorizonte verlagert worden sind. Auf der Untersuchungsfläche Kapenberg war eine deutliche Al-Vorratszunahme bis 1994 in beiden Bv-Horizonten nachweisbar. Die leichter als Ca-Ionen mobilisierbaren Mg-Ionen sind wahrscheinlich von verlagerten Al-Ionen vom Austauscher verdrängt und ausgewaschen worden.
- Schlagwörter
- Klassifikation237.4 (Verwendung von Düngemitteln z.B. Klärschlamm, Kompost oder Bodenimpfung [Unterteilung wie 232.322.4])
181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens)
114.23 (Elektrochemische Bodeneigenschaften. Ionenaustausch)
114.33 (Beziehungen zur Pflanzendecke)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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