- Standardsignatur2754
- TitelDas Nachhaltigkeitsprinzip als Determinante für Verfahren und Leistung im Forstbetrieb
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 104-112
- Illustrationen8 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200104587
- Quelle
- AbstractDas Prinzip der Nachhaltigkeit (1. Kapitel) spielt in der modernen Umweltdiskussion die Rolle einer letzten und höchsten, damit aber auch sehr abstrakten Zielgröße. Inhaltlich besagt diese, daß der Mensch die Gleichgewichte der Natur respektieren solle, und sie wiederum sind vorstellbar als das - in seiner Gesamtheit undurchschaubare - Zusammenspiel zahlloser Regelkreise der Abnutzung und Erneuerung natürlicher Ressourcen. Die Konkretisierung von Nachhaltigkeit läuft auf situationsspezifische Handlungskonzepte hinaus, in denen die drei Aspekte der Ökologie, der Ökonomie und des Sozialen zu einer vor Ort vernünftigen Gewichtung gelangt sein sollen. Die Bewirtschaftung des Waldes wird (2. Kapitel) von zwei Regelkreisen dominiert, nämlich demjenigen der nachhaltigen Rohholzerzeugung mit ökonomischen Oberziel und dem ökologisch orientierten der Gewährleistung der Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes. Diese Regelkreise haben in Verbindung mit den allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland seit den 50er Jahren gravierende Veränderungen der forstlichen Verfahrenstechnologien von der Handarbeit zur Hochmechanisierung bewirkt, wobei schon innerhalb der Regelkreise, erst recht aber zwischen ihnen immer wieder Konflikte auftreten und gelöst werden müssen. Als Beispiel wird die kombinierte Harvester/Forwarder-Technologie erörtert. Die individuelle Leistung des Waldarbeiters stellt einen eigenen Regelkreis dar. Sie erfordert angesichts der sehr hohen ergonomischen Belastungen besonderen sozialen Schutz. In der Bundesrepublik Deutschland haben die sozialen Implikationen von außen (3. Kapitel) speziell im Staatsforstbetrieb über eine Versechzigfachung der Lohnnebenkosten zwischen 1955 und 1995 zu enormen Verteuerungen der Lohnkosten geführt und dadurch, aber auch als Folge der parallellaufenden, ständigen Verkomplizierung aller gesetzlichen und Verwaltungsvorschriften zum Arbeitsverhältnis sowie des schwindenden Einflusses der individuellen Leistung auf den individuellen Verdienst die Regiearbeit zu einem auslaufenden Posten gemacht. An ihre Stelle tritt Zug um Zug der Einsatz von Forstunternehmern. Die beschriebenen Zusammenhänge lassen erkennen (4. Kapitel), daß Entscheidungen zur Verfahrenstechnologie von einer Vielzahl von Determinanten abhängen, die in einer forstlichen Fakultät durch unterschiedliche Fächer vertreten werden. Das Fach "Forstliche Arbeitswissenschaft und Verfahrenstechnologie" ist deshalb in der Forschung auf Kooperation angewiesen. In der Lehre erscheint es in besonderem Maße geeignet, den Studierenden sowohl horizontal interdisziplinäre Zusammenhänge aufzuzeigen, als auch vertikal den Pfad zu verdeutlichen, der von der abstrakten Ebene der Theorien zur Realität hinführt.
- Schlagwörter
- Klassifikation611 (Theorie; Nachhaltigkeit; progressiver Ertrag. Nachhaltige Waldbewirtschaftung)
684 (Verwaltungsmäßige Handhabung des Arbeitseinsatzes (labor management))
311 (Arbeitsplanung für Einschlag- und Transportvorhaben)
302 (Mensch und Arbeit (Physiologie und Psychologie). Ergonomie. [Soziale Fragen siehe 96])
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