- Standardsignatur638
- TitelZur Struktur der Regenwurmpopulationen auf einer ehemaligen Tonerdeabbaufläche nach der Rekultivierung mit verschiedenen Baumarten
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 167-175
- Illustrationen42 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200104500
- Quelle
- AbstractAuf einer ehemaligen Tonerdeabbaufläche bei Landshut im Wald der Universität München wurde fünf bzw. sieben Jahre nach der Rekultivierung mit verschiedenen Baumarten die Regenwurmfauna erfaßt. Die höchsten Abundanzen (200-245 Individuen/m¬) und Biomassen (46,8-48,4 g/m¬) wurden unter folgenden Bestandestypen festgestellt: einem Mischbestand aus Balsampappel (verschiedene Sorten) und Grauerle (Alnus incana (L.) Moench), einem Mischbestand aus Balsampappel (Andoscoggin) und Schwarzerle (Alnus glutinosa (L.) Gaertn.) sowie einem Schwarzerlenreinbestand. Deutlich geringere Werte fanden sich auf einer Parzelle mit Stieleichen (Quercus robur L.) unter einem dichten Schirm natürlich angekommener Weiden (Salix spec.) und einer ausschließlich von natürlich verjüngten Weiden bestockten Parzelle. Die Regenwurmpopulationen auf den Versuchsparzellen bestanden - in wechselnden Anteilen - aus folgenden Arten: Aporrectodea caliginosa Savigny 1826, Aporrectodea rosea Savigny 1826, Lumbricus rubellus Hoffmeister 1843, Dendrobaena octaedra Savigny 1826 und Octolasion lacteum Örley 1885. Auf allen Versuchsparzellen herrschten juvenile Individuen vor. Die größte Artendiversität, ausgedrückt durch den Shannon-Index, und die höchsten Anteil der endogäisch, d.h. ständig im Mineralboden lebenden Arten der Gattung Apporectodea errechneten sich für die mit Erlen-Balsampappel-Mischbeständen bestockten Parzellen. Dieser Befund könnte eine Folge des dort fehlenden Mutterbodenauftrags und des besonders hohen pH-Wertes sein. Keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Parzellen ließen sich dagegen hinsichtlich des Auftretens der als intermediär geltende Art L. rubellus feststellen. Diese die Gesamtbiomasse aller Parzellen dominierende Art hält sich vorzugsweise, jedoch nicht ausschließlich in der Streuschicht auf. Konkurrenzeffekte zwischen den dominanten Gattungen Lumbricus und Apporectodea, d.h. das Vorkommen der einen Gattung vor allem dort wo die andere fehlt, lassen sich aus den vorliegenden Daten nicht ableiten. Die rasche Wiederbesiedelung des wiederverfüllten, verdichteten Tonbodens mit Regenwürmern wird vor allem auf die hohen pH-Werte des Oberbodens zurückgeführt. Die Unterschiede zwischen den Versuchsgliedern hinsichtlich Gesamtabundanz und -biomasse erklären sich vermutlich durch die unterschiedliche Streuqualität und -menge. Besonders die von den beiden Erlenarten gelieferte Streu scheint sich auf die Entwicklung einer leistungsfähigen Regenwurmpolutation positiv ausgewirkt zu haben.
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