Sterbealter und Todesursachen alter Rothirsche (Cervus elaphus L.) im Harz

1998

S. 94-97

3 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200104319

An 45 markierten Rothirschen aus dem Harz werden Sterbealter und Todesursachen im Alter von 9 bis 18 Jahren untersucht. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Frage, ob sich die aktive Brunfttätigkeit verkürzend auf die Lebenserwartung der Hirsche auswirkt. Es zeigt sich, daß von den 45 Hirschen, die insgesamt 150 Brunftperioden bestritten haben dürften, 3 Hirsche geforkelt wurden. Durch andere Unglücksfälle wurden 7 weitere Hirsche getötet und 5 starben an Altersschwäche. Die restlichen 30 Hirsche wurden auf der Jagd erlegt, so daß in dieser Stichprobe der brunftbedingten Mortalität nur eine geringe Bedeutung zukommt. Im Alter von 9-16 Jahren treten bei den Hirschen sowohl beim Körper- als auch beim Geweihgewicht keine Veränderungen auf. Zwar nimmt das Körpergewicht während der Brunft um etwa 13% und im Winter zusätzlich um etwa 10% ab, aber bis zum Alter von 16 Jahren glichen die Hirsche bis zum Beginn der Brunft diese Gewichtsverluste wieder aus. Auch hinsichtlich der Geweihstärke wurden bis zum 16. Lebensjahr keine Veränderungen und somit auch keine nachteiligen Wirkungen durch die Brunft festgestellt. Mit 17-18 Jahren traten bei den Hirschen starke Erschöpfungserscheinungen auf, die zum baldigen Tode führten. Das Höchstalter der Hirsche lag damit etwa 4 Jahre unter dem der Tiere.