Im Interesse der Erzeugung von qualitativ wertvollen Weihnachtsbäumen ist genetisch hochwertiges Saatgut aus geeigneten und begrenzten Herkunftsgebieten ebenso eine Voraussetzung wie eine möglichst belastungsfreie und optimale Anzucht der Sämlinge. Da Zertifizierungen von Saatgut der Nordmannstanne bisher nicht möglich waren und Genmarker für den Nachweis von Rassenunterschieden für diese Art fehlten, wurde eine Methode erarbeitet, die dieses gewährleistet. Dazu wurde Saatgut von Einzelbäumen sowie von Beständen direkt vor Ort beerntet und mittels aufgefundener Isoenzym-Genmarker vorhandene Rassenunterschiede verdeutlicht. Mit Hilfe der Markerloci GOT-B, GOT-C und GDH-A wird es möglich, Proben aus verschiedenen Herkunftsgebieten der Nordmannstanne zu zertifizieren und Herkünfte aus dem Kaukasus gegenüber türkischen Herkünften abzugrenzen. So müssen Proben aus dem Kaukasus am Genlocus GOT-B beide Allele (B1, B2) aufweisen, am Genlocus GDH-A für A2 fixiert sein sowie am Genlocus GOT- C das Allel C1 in relativ großer Häufigkeit besitzen. Die genetischen Unterschiede zwischen den Rassen an den drei Genloci lassen sich in einem Dendrogramm darstellen, wobei man an den Clustern der Allele und deren Häufigkeit die Abstände für die Herkünfte vergleichsweise gegenüberstellen kann.
165.3 (Allgemeines über Vererbung, Genetik und Züchtung, Variation [Praktische Anwendung siehe 232.13 und 232.311.3]) 165.5 (Natürliche Variation) 232.314 (Samenbezug, -handel und -transport (einschl. Saatgutanerkennung und gesetzlicher Bestimmungen)(phythoisanitäre Fragen; Austausch von Keimplasma). Gewerbliche Schutz- und Urheberrechte) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])