Standardsignatur
Titel
Anforderungen an die Technik bei der Hochlagenbegrünung : Landtechnik im Alpenraum: Im Spannungsfeld zwischen nachhaltiger Entwicklung und Agenda 2000
Verfasser
Erscheinungsjahr
1998
Seiten
S. 37-44
Illustrationen
11 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200102467
Quelle
Abstract
Begrünungen in Hochlagen nach baulichen Eingriffen oder zum Erosionsschutz sind deutlich schwieriger durchzuführen als in Tallagen. Das Klima wird mit zunehmender Höhenlage immer wuchsfeindlicher. Nur mehr standortgerechte Arten sind auf Dauer überlebensfähig. Die Flächen sind schwer erreichbar, die Geländeausformung verhindert meistens einen großflächigen Maschineneinsatz. Jede der vorgestellten Begrünungsmethoden hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Tab 2 zeigt einen zusammenfassenden Vergleich der beschriebenen Verfahren. Die Anforderungen für die notwendigen Maßnahmen sind deutlich höher als in Tallagen. Die in Tabelle 3 aufgelisteten Richtkosten sind immer in Abhängigkeit aller Faktoren zu sehen. Im Einzelfall können die Kosten deutlich über- manchmal aber auch unterschritten werden. Eine erfolgreiche Rekultivierung bedingt immer das Zusammenspiel von qualitativ hochwertigem standortgerechtem Saat- oder Pflanzgut sowie einer dem Standort abgepaßten Begrünungsmethode. In der Praxis wird man versuchen müssen, mit einem Minimum an Aufwand das Ziel eines stabilen Rasens zu erreichen. Wobei nie vergessen werden darf, daß all die beschriebenen Maßnahmen der Stabilisierung des stark durchwurzelten Oberbodens dienen. Bei instabilen, zu tiefgründigeren Rutschungen neigenden Begrünungsflächen müssen zusätzliche ingenieurbiologische Maßnahmen zur Hangstabilisierung gesetzt werden. Eine Beurteilung der Situation vor Beginn der Eingriffe bzw. der Rekultivierungsarbeiten durch einen Experten ist immer anzuraten. Die Anforderungen an die Technik bei der Begrünung in Hochlagen sind demgemäß sehr unterschiedlich. Mit Ausnahme der maschinellen Einsaat und der Hydrosaat verursacht jede Begrünungsmethode einen mehr oder weniger hohen Handarbeitsaufwand. Hier kann aber auch Eigenleistung eingebracht werden, um die Kosten zu senken. Keine der beschriebenen Techniken ist zu kompliziert, um nicht selbst erlernt werden zu können. Die notwendige Geräteausstattung für die Arbeit mit Rasenziegel und Rasenboden sowie der verschiedenen Ansaatverfahren ist, mit Ausnahme eines Baggers, auf fast jedem Betrieb und bei allen Maschinenringen vorhanden. Die Anschaffungen zur Durchführung der Bitumen-Strohdecksaat beschränken sich auf das Pumpfaß zur Verteilung der Bitumenemulsion. Auch eine einfache Hydrosaat, z.B. zur Begrünung von Forststraßen, läßt sich mit einem adaptierten Pumpfaß mit Rührwerk und Dickstoffpumpe durchführen. Auch die Anschaffung hochwertiger Technik kann für Maschinenringe mit entsprechend großem Einzugsgebiet durchaus lukrativ sein. Voraussetzung ist eine eingehende Beschäftigung mit der Materie, hochwertiges Material und Saatgut sowie die Bereitschaft, ständig weiterzulernen.