- Standardsignatur2754
- TitelEin undurchforsteter Eichenbestand als Greenpeace Referenzfläche?
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 54-60
- Illustrationen19 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200102106
- Quelle
- AbstractEin 91jähriger Bestand aus Stieleiche mit unterständigen Hainbuchen und Buchen auf einem reichen Lehmstandort in der Nähe von Lübeck, der nachweislich ohne forstliche Behandlung aufwuchs und deshalb die auf diesem Standort maximal mögliche Dichte aufweist, wird in seinen Bestandesstrukturdaten und ökologischen Kennwerten vorgestellt. Stammzahl, Grundfläche und Vorrat besitzen sehr hohe Werte. Überraschenderweise zeigen die Durchmesser in Brusthöhe der 100 stärksten Bäume je ha und auch die Kronendimensionen keine geringeren Werte als in regelmäßig durchforsteten Beständen. Allerdings mußten diese Vergleiche überwiegend anhand von Ertragstafeln vorgenommen werden, da ein gut entsprechender Vergleichsbestand fehlte. Blattmasse, Blattflächenindex und Überschirmungsprozent liegen im normalen Rahmen, ebenso auch die Strahlungsverhältnisse am Waldboden. Trotz der für Eichenbestände auf diesem Standort maximal erreichbaren Dichte sind Hainbuchen, Buchen und Sträucher in der Unterschicht lebensfähig. Aus dem Bestand scheiden laufend die schwächsten Eichen aus und bilden Totholz in einer Menge, die z.Zt.rd. 9% des Vorrates der lebenden Eichen erreicht. Da unter den eindeutig herrschenden Bäumen nur 65 Z-Bäume je ha gefunden wurden, ist ein reduzierter Wertzuwachs gegenüber einem in idealer Weise durchforsteten Vergleichsbestand anzunehmen. Dies muß mit den eingesparten Kosten für die unterlassenen Läuterungen und Durchforstungen, die auf 3700 DM/ha geschätzt werden, abgewogen werden. In der Schlußfolgerung wird darauf hingewiesen, daß die Nutzung des Bestandes als Referenzfläche entsprechend dem von Greenpeace entwickelten Waldbewirtschaftungskonzept problematisch ist, solange ein gut vergleichbarer Bestand im Wirtschaftswald fehlt. Aber auch wenn ein geeigneter Bestand vorhanden ist, lassen sich fundierte Schlüsse für den Wirtschaftswald nur nach arbeitsaufwendigen Datenerhebungen und Analysen ziehen, für die derzeit keine ausreichenden Gelder zur Verfügung stehen dürften.
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