Durch waldbauliche Maßnahmen, die vor etwa 80 Jahren im Sauener Forst (Brandenburg) erfolgten, wurden Kiefernwälder auf Sanderflächen in Kiefern-Buchen-Wälder (Zweistufenwald) und Kiefernwälder auf Grundmoränen in Kiefern-Wälder (Dreistufenwald) umgewandelt. Im naturnahen, laubbaumdominierten Dreistufenwald waren Streuzersetzung und C-Mineralisation im Vergleich zum Kiefernwald signifikant erhöht (p kleiner gleich 0,01), das C/N-Verhältnis (Ol- und Ah-Horizont) im Jahresgang fast immer signifikant erniedrigt (p kleiner gleich 0,001). Steigerungen im Gehalt an pflanzenverfügbaren Nährstoffen (K+, Mg++, Ca++, P2O5) waren besonders deutlich, der Gehalt an Alß+-Ionen lag bei durchschnittlich 1/3 der Vergleichswerte (p kleiner gleich 0,001). Der Dreistufenwald enthielt eine höhere Biomasse an Bodenmikroorganismen. Die Zunahme der mikrobiellen Biomasse war nach Plattierungsversuchen auf eine erhöhte Pilzbesiedlung zurückzuführen. Bodenatmung (ög CO2-C/g*h), spezifische Bodenatmung (ög CO2-C/mg Cmic*h) und C-Mineralisation (ög CO2-C/mg Corg*d) waren während der gesamten Vegetationsperiode signifikant erhöht (p kleiner gleich 0,01). Darüber hinaus war die Besiedlungsdichte der Bodenfauna im Vergleich zum nadelbaumdominierten Wirtschaftswald angestiegen. Dies galt sowohl für die Makrofauna (Lumbricidae) als auch für die Mesofauna (Enchytraeidae, Collembola, Oribatei). Bei den Regenwürmern waren die Artenzahl und die Biomasse für alle Lebensformtypen (Oberflächenbewohner, Mineralbodenbewohner, Tiefengräber) erhöht. Im Zweistufenwald waren Verbesserungen der Bodenqualität nicht nachweisbar. Die Streuzersetzung war im Vergleich zu der nadelbaumdominierten Fläche vermindert (p kleiner gleich 0,001), der Alß+-Gehalt sogar zumeist erhöht (p kleiner gleich 0,001). Mikrobielle Biomasse und Atmung waren im Zweistufenwald nur geringfügig erhöht, die C-Mineralisation häufig herabgesetzt (p kleiner gleich 0,05), ein Biomasseanstieg der Bodenfauna meistens nicht nachweisbar (p > 0,05). Veränderungen im Streuabbau konnten bei varianzanalytischer Betrachtung (ANOVA) wesentlich durch das Bodensubstrat und die Interaktion von Boden x Bestockung erklärt werden. Boden und Bestockung hatten gleichermaßen auf alle erfaßten Kenngrößen der Mikroorganismen sowie für die Biomasse von Collembola und Oribatei einen signifikanten Einfluß (p kleiner gleich 0,001). Veränderungen in der Besiedlungsdichte der Enchytraeidae wurden nur durch den Boden und die Interaktion Boden x Bestockung, Veränderungen bei der Besiedlung mit Regenwürmern ausschließlich durch den Boden erklärt (p kleiner gleich 0,001). Kovarianzanalysen ließen die große Bedeutung der Bodenfauna an der Erhöhung der mikrobiellen Atmung, der spezifischen Bodenatmung und der C-Mineralisation erkennen. Bodenfauna und Bodenmikroorganismen beeinflußten das C/N-Verhältnis, die Gehalte an pflanzenverfügbaren Nährstoffen (K+Ö, Mg++, Ca++, P2O5) und den Gehalt an Alß+-Ionen. Bemerkenswert ist der deutliche Zusammenhang zwischen der hohen biotischen Aktivität, einem Anstieg der pH-Werte und einer Verringerung im Gehalt an Alß+-Ionen in dem naturnahen, aubbaumdominierten Dreistufenwald.
226 (Wechsel des Waldbausystems. Umwandlungen (hinsichtlich des Systems oder der Holzarten)) 228.2 (Reine Bestände) 228.3 (Gemischte Bestände) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) 114.52 (Bodenfruchtbarkeit. Nährstoffe [Düngemittel usw. siehe Untertitel von 2, insbesondere 237.4; Fragen der ziffernmäßigen Standortsbonitierung siehe 54]) 114.6 (Biologie des Bodens (gleichlaufend mit UDK 631.46 geordnet)) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens)