Bei dem Douglasien-Koloquium wurden Forschungsergebnisse und Erfahrungen zum Anbau der Douglasie dargestellt. In der Schlussdiskussion wurden aus dem Vorgetragenen Empfehlungen formuliert, die fuer die Laender Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz - und dort insbesondere fuer die Eifel und den Hunsrueck - gelten. Als Fazit wurde festgehalten: 1. Douglasienschaeden und ihre Symptomatik. Bei falschen Herkuenften - besonders Interior-Herkuenften - tritt Douglasienschuette auf, die bei langjaehriger Krankheitsdauer zum Tod der Baeume fuehrt. Fuer sie charakteristisch ist die Entnadelung der Triebe, wobei nur der juengste Nadeljahrgang erhalten bleibt. "Herkoemmliche" Ernaehrungsmaengel (Unterversorgung mit Phosphor, Kalium oder Magnesium) aeussern sich in Verfaerbungen der aelteren Nadeln oder ihrer Spitzen und vorzeitigem Abfall aeterer Nadeljahrgaenge. Wuchsanomalien, die sich im ausgehenden Kultur- und im Dichungsstadium zeigen und dazu fuehren, dass der junge Stamm nicht gerade waechst, sonder Boegen bildet oder schlangefoermig ausgebildet ist, werden auf Spurenelement-Naehrstoffmaengel (Bor, Molybdaen) zurueckgefuehrt. Als schwere ernaehrungsphysiologische Stoerungen werden dagegen Gesundheitsschaeden durch Mangan-Ueberschuss eingeschaetzt. Diese zeigen sich im Vergilben des letzten Nadeljahrganges und nachfolgendem Verlust der Nadeln und in der Regel auch als Harzfluss und Rindenrisse auf den Schaeften. So werden Rindennekrosen und Harzfluss als moegliche differentialdiagnostische Merkmale angesehen. Interior-Herkuenfte scheinen unter Mangan-Ueberschuss besonders stark zu leiden, waehrend Kuestenherkuenfte offensichtlich eine groessere Toleranz gegenueber erhoehten Mangan-Konzentrationen aufweisen. 2. Bedeutung der Herkunft. Herkunftsversuche und praktische Erfahrungen beim Anbau der Douglasie belegen, dass kein Anbau von Interior-Herkuenften vorgenommen werden darf. Die Interior-Herkuenfte sind an die klimatischen Gegebenheiten der beiden Laender unzureichend angepasst und bringen deswegen hohe Risiken mit sich, die durch die Mangan-Problematik noch verschaerft werden. Die bisher vorliegenden Ergebnisse der Herkunftsversuche werden eindeutig durch die praktische Erfahrung bestaetigt. Angebaut werden sollen die empfohlenen Kuestenherkuenfte (Washington, Oregon, British Columbia) oder regional verfuegbare deutsche Herkuenfte, die sich mittlerweile als an die jeweilige Klimasituation angepasst erwiesen haben und die dementsprechend betriebssicherer sind. 3. Standortrelevante Empfehlungen. - Bei der Standortwahl fuer Douglasienbestaende sind einige Ausschlussmerkmale zu beachten: Grundsaetzlich sollten keine Pseudogley-Standorte oder vergleyte Standorte fuer den Anbau der Douglasie vorgesehen werden. Ebenfalls verbieten sich Kalkstandorte und Boeden des Oberen wie Unteren Rotliegenden. Bei hohem Tonanteil ist Vorsicht geboten, da solche Standorte Mangan-Ueberschuss mit sich bringen koennen. - Bei basenarmen Boeden - insbesondere mit geringen Magnesiumvorraeten - sollte eine Pflanzlochduengung mit magnesiumreichen Dolomit bei der Kulturbegruendung erfolgen, ggf. ist auch eine Phosphatgabe vorzusehen. - Auf versauerungsgefaehrdeten Standorten (pH < 4,2, feinhumusreicher Moder oder schlechter) sollten Douglasienbestaende mit einer Kalkung von 3-6 t/ha magnesiumreichem Dolomit behandelt werden. Eine Wiederholungskalkung muss in Anbetracht der derzeitigen Eintraege von Saeurebildnern in den Boden alle 5 bis 10 Jahre vorgesehen werden. Ein solches Vorgehen wird auch fuer Douglasien-Naturverjuengung angeraten. Auf Standorten mit Mangan-Ueberschuss ist von dieser Massnahme allerdings nach bisherigem Wissensstand keine entscheidende Verringerung der Mangan-Aufnahme zu erwarten. - Treten erste Schadsymptome auf, sollte ueber Nadelanalysen geprueft werden, ob die Schaeden mit Mangan-Ueberschuss zusammenhaengen koennen und ob Naehrelementmaengel vorliegen. Bei Magnesium-Mangel wird eine Dolomitkalkung, bei Phophor-Mangel ein...