Holztechnologische Untersuchungen an Ilex aquifolium, Teil 1

1997

S. 786-787, 792

8 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200101756

Es wurde Stammholz eines Ilex-Vorkommens in Mecklenburg-Vorpommern untersucht. Die bisher bekannten Beschreibungen dieser Holzart als ziemlich schwer, hart und zäh werden mit der vorliegenden Arbeit in wesentlichen holzphysikalischen und holzchemischen Parametern quantifiziert. Im Mittel betragen die Zugfestigkeit in Faserrichtung 116 N/mm¬, die Biegefestigkeit 108 N/mm¬, der Elastizitätsmodul aus der Durchbiegung 9600 N/mm¬ und die Druckfestigkeit in Faserrichtung 49 N/mm¬. Diese besonders guten Festigkeitswerte korrelieren mit dem gefundenen mittleren Rohdichtewert (lufttrocken) von 790 kg/mß, der für die Klasse mittelschwerer Hölzer typisch ist. Hex-Holz zeichnet sich durch relativ hohe Quell- bzw. Schwindmaße von durchschnittlich 7,2% in radialer und von 12,8 bzw. 10,5% in tangentialer Richtung aus. Aus diesem Grund ist einer guten und schonenden Trocknung des Holzes vor der eigentlichen Be- bzw. Verarbeitung größte Aufmerksamkeit zu widmen. Die Be- und Verarbeitbarkeit sind als gut einzuschätzen. Die chemische Holzanalyse ergab - bezogen auf wasserfreie Holzsubstanz - durchschnittliche Gehalte von 28,6% Lignin, 40,0% Cellulose und 4,2% Extraktstoffe. Auffällig ist der relativ hohe Ligningehalt. Die Untersuchungen werden fortgesetzt. In einem zweiten Beitrag sollen insbesondere Fragen zur Holzbiologie und zum Holzschutz behandelt werden.