- Standardsignatur8871
- TitelBesiedlung isolierter Waldinseln im Vorland des Böhmerwaldes durch das Haselhuhn (Bonasa bonasia)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1997
- SeitenS. 263-276
- Illustrationen29 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200101668
- Quelle
- AbstractAls Folge einer Jahrhunderte währenden Siedlungsgeschichte entstand im Vorland des geschlossen bewaldeten Böhmerwaldes eine Landschaft mit zahlreichen Waldinseln verschiedener Größe und unterschiedlichen Isolierungsgraden, welche in landwirtschaftliche Nutzflächen eingebettet sind. Der von Koniferen dominierte Baumbestand der Waldinseln ist das Ergebnis einer intensiven forstwirtschaftlichen Nutzung, meist im Altersklassenbetrieb. Das Ziel der vorligenden Arbeit war es, die Auswirkungen der Waldfragmentierung auf das Haselhuhnvorkommen am Arealrand zu untersuchen, Lebensräume zu analysieren und die Funktion von Korridoren für die Vernetzung von Haselhuhnlebensräumen zu prüfen. Zusammenfassend seien hier die wichtigsten Ergebnisse genannt: - Von den insgesamt 59 untersuchten Waldinseln waren 15 durch das Haselhuhn besiedelt. 70% aller Nachweise erfolgten indirekt (Huderpfannen, Mauserfedern, Losungsfund, Fußabdrücke). In 30% aller Fälle wurde das Haselhuhn gesehen oder gehört. - Neben der Habitatausstattung waren die für eine Besiedlung durch das Haselhuhn entscheidenden Faktoren der Isolationsgrad (Breite der Offenlandbarriere) und die Waldinselgröße. - Der größte Anteil (53%) der besiedelten Waldinseln war nicht weiter als 50m vom nächsten Waldgebiet entfernt. Die größte Entfernung, die das Haelhuhn über offenes Land überwand, betrug 240 Meter. Die kleinste besiedelte Insel war 18 ha groß. - Im Vorland des Böhmerwaldes wurden lineare Landschaftselemente (Hecken, bachbegleitende Gehölze) vom Haselhuhn als Korridor genutzt. Mit Hilfe bachbegleitender Gehölzsäume überwand das Haselhuhn in einem Fall 300 m Feldflur. - Aufgrund der geringen Höhenlage wiesen besiedelte und unbesiedelte Waldinseln nur geringe Vegetationsunterschiede auf. In den besiedelten Waldinseln waren zwischen fünf und zehn Baumarten vertreten. - Vom Haselhuhn besiedelte Forstbestände waren zwischen 20 und 50 Jahre alt oder älter. Ältere Bestände waren mehrschichtig aufgebaut. Gesperrewohngebiete wiesen den höchsten Totholzanteil (6%) auf. - Notwendige Schutzmaßnahmen für den Erhalt des Haselhuhns sind neben der Habitatvernetzung die Schaffung struktur- und artenreicher Wälder.
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