Einfluß der Landschaftszerschnittenheit und des Landnutzungsmusters auf die Raum-Zeitstruktur des Dachses (Meles meles L., 1758)

1997

S. 237-247

11 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200101663

Im Rahmen eines BMBF-Forschungsprojektes wurden auf der Insel Rügen Untersuchungen zur Habitatwahl und Raum-Zeitstruktur des Europäischen Dachses Meles meles L. durchgeführt. Ein inselweites Baukataster wurde erstellt und in ausgewählten Gebieten (waldreiche Regionen bzw. agrarisch strukturiertes Gebiet) insgesamt 18 Dachse telemetriert, von denen 10 Tiere zwischen 4 Monaten und 2 Jahren am Sender waren. Die Hauptbaue der Tiere befinden sich bevorzugt in Regionen mit geringer Zerschneidung durch befestigte Straßen und einem geringen Anteil an Siedlungsflächen. Gleichzeitig liegt eine deutliche Präferenz für Wald vor. Bei der Nutzung des Streifgebietes zeigte der Dachs ein deutlich opportunistisches Verhalten, wobei jedoch die Nähe zu Wald, Gebüschen, Hecken und sonstigen Gehölzen eine zentrale Rolle spielt. Bezüglich Straßen konnte keine Barrierewirkung festgestellt werden. Die Gefährdung des Dachses hängt letztendlich von der Höhe der Verkehrsdichte ab.