Standardsignatur
Titel
Einfluss der forstlichen Bodenkalkung auf die Laufaktivitaet der Roten Waldameise Formica rufa L. (Hym., Formicidae) im Wuchsbezirk Nordpfaelzer Bergland
Verfasser
Erscheinungsjahr
1992
Seiten
S. 219-238
Illustrationen
12 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200101633
Quelle
Abstract
In vorliegender Arbeit wurden Unterschiede in den simultan erhobenen Laufaktivitaeten (Ein- und Auslauf) der Arbeiterinnen von je zwei Formica rufa-Voelkern auf Ameisenstrassen am Waldboden als Parameter einer Beeinflussung durch Bekalkungsmassnahmen untersucht. Insgesamt wurden 6 Nester pro Jahr untersucht. Es wurden folgende Substanzen verwendet: Staubkalk (Wellendolomit, Korngroesse: 0-0,09mm, 3 t/ha), Granulatkalk (Dolomit, Staubanteil: kleiner gleich 5% durch Abrieb, 3 t/ha) und Dolomit-Suspension ohne Duengezusatz (Handelsname: Rosal, 1,8 t/ha). Die Freilandversuche in den Jahren 1990 und 1991 mit je 4080 und 4920 Messungen (Ind./min) wurden im Stadtwald Kirchheimbolanden (Nordpfaelzer Bergland, Forstamt Kirchheimbolanden: Distr. III Natterbrunnen, MTB 6313) in der Abteilung Hauptquartier durchgefuehrt. Die staubbehandelten Nester zeigten gegenueber den Kontrollnestern einen deutlichen und langanhaltenden Rueckgang der Laufaktivitaet. Ein Versuchsnest zog sogar waehrend der Beobachtungszeit um. Die mit Granulat bekalkten Nester wiesen ebenfalls nach der Applikation im Vergleich zu den Kontrollnestern eine verminderte Laufaktivitaet auf, diese dauerte allerdings wesentlich kuerzer als bei der Staubvariante. Nach 2 bis 5 Tagen war anhand der Laufaktivitaet kein Einfluss mehr nachweisbar. Zu Rosal konnten aufgrund von Nestumzugsaktivitaeten keine Ergebnisse ermittelt werden. Fuer die forstliche Praxis empfiehlt sich demnach die Verwendung von Granulat- gegenueber Staubkalk. Die Verringerung der Laufaktivitaet unmittelbar nach der Granulatbekalkung beruht vermutlich auf dem Staubanteil durch Abrieb. Die Befeuchtung des Kalkgutes bei der Ausbringung koennte diese Beeintraechtigung verringern. Die Ausbringung der Puffersubstanzen sollte in der vegetationsfreien Zeit erfolgen, damit direkte Schaeden an den Arbeiterinnen durch Kalkpartikel vermieden werden.