Innerhalb des Waldkalkungsprojektes der Forstlichen Versuchsanstalt Rheinland-Pfalz wurden auch die Auswirkungen der Waldkalkung auf die Bodenmesofauna untersucht. Die hier dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf den Untersuchungsstandort Hunsrueck/Rheinland-Pfalz, den Untersuchungszeitraum von unmittelbar vor der Kalkung (Herbst 1988) bis zum dritten Jahr nach der Kalkung (Herbst 1991) und die Bodenmesofaunagruppen der Milben (Acari), der Springschwaenze (Collembola) und der Beintastler (Protura) in Beziehung zur Waldkalkung. Durch die Kalkung steigt der pH- Wert, sowie der Ca-, Mg- und NO3-Gehalt im Sickerwasser der Streu und des Bodens an - je nach Menge, Beschaffenheit und Zusammensetzung der eingesetzten Puffersubstanz. Diesen chemischen Parametern werden die Abundanzen der Bodenmesofaunagruppen gegenuebergestellt und Zusammenhaenge aus dem Verlauf der Abundanzentwicklung und der Korrelation zwischen den chemischen Parametern und den Gruppenabundanzen abgeleitet. Die Milgen reagieren mit einem drastischen Rueckgang der Abundanz, zuerst in der Streu, dann im Boden. Ihre Abundanz ist mit dem pH-Wert und den Gehalten von Ca, Mg und NO3 negativ korreliert, am deutlichsten mit dem Mg-Gehalt. Die Collembolen und Proturen reagieren insgesamt nicht so ausgepraegt negativ auf die Kalkung und haben eventuell bei schwaecherer Kalkung einen Optimalbereich. Unter dem Einfluss der Waldkalkung scheint sich eine Umformung der Bodenfauna zu vollziehen.