In vier Untersuchungsgebieten der "Altkreise" Aschersleben, Hettstedt, Wanzleben und Staßfurt werden seit 1993 Untersuchungen durchgeführt, um ausgehend von Ursachen für den Rückgang der Feldhasen Möglichkeiten zur Stabilisierung und Hebung der Besätze zu erarbeiten. Die Frühjahrsbesätze in Aschersleben und Staßfurt zeigen seit 1993 eine positive Entwicklung. In Aschersleben wurden von 1993 bis 1996 Besätze von 11,9; 16,8, 17,2 und 18,2 Hasen/100 ha, in Staßfurt von 1993 bis 1995 Dichten von 10,7; 14,1 und 16,1 Hasen/100 ha festgestellt. Im Hettstedter Untersuchungsgebiet war mit Frühjahrsbesätzen zwischen 9,3 und 13,1 Hasen/100 ha eine relativ geringe Schwankungsbreite feststellbar, während in Wanzleben ein deutlicher Rückgang von 15,3 Hasen/100 ha im Jahr 1994 auf 9,3 Hasen/100 ha 1995 bzw. 9,8 Hasen/100 ha 1996 ermittelt wurde. Die Ermittlung der Herbstbesätze bereitete vor allem aus Gründen der Landbewirtschaftung einige Probleme. Verläßliche Aussagen zu Trends der Besatzentwicklung sind ohnehin erst nach längeren Zeiträumen als dem bisher berücksichtigten möglich. Untersuchungen zur Altersstruktur ergaben 1993/94 einen Junghasenanteil von 46,4%, 1994/95 von 18,8% und 1995/96 von 22,2%. Neben den jährlichen Unterschieden waren auch deutliche Differenzen zwischen den Untersuchungsgebieten feststellbar. In beiden Jahren war der überwiegende Anteil der Junghasen jünger als 6 Monate. Das ermittelte Geschlechterverhältnis beträgt 1:0,98. Anhand der Streckenstatistiken und der Beobachtungen während der Scheinwerferzählungen konnte ein zunehmender Beutegreiferdruck auf die Feldhasen, insbesondere durch den Fuchs, festgestellt werden. Die Landwirtschaft übt in vielfältiger Weise Einfluß auf die Entwicklung der Hasenbesätze aus. Möglichkeiten zur Beutegreiferreduzierung sowie zur Lebensraumverbesserung werden diskutiert.