Hochgebirge sind durch steile klimatische Gradienten und vergleichsweise geringe menschliche Beeinflussung gekennzeichnet. Deshalb bieten sie einen besonders geeigneten Beobachtungsrahmen für Klimawandelphänomene. Messungen der Temperatur und Schneedeckendauer am alpin/nivalen Ökoton machen deutlich, dass die höchststeigenden Pflanzenarten eine typische Schneeflora darstellen, die vor allem durch die Kürze der Vegetationsperiode vor konkurrenzstärkeren Arten geschützt wird. Bei steigender Temperatur und sinkender Schneedeckendauer sind massive Nischenverluste für die Nivalflora zu erwarten. Floristische Vergleich von Gipfelzonen aus zwei unterschiedlichen Gebirgssystemen zeigen, dass der Endemitenanteil mit der Höhenlage steigt. Durch das Höherdringen der alpinen Arten können - wie am Beispiel der Sierra Nevada, Spanien, gezeigt wird - die höchsten Vegetationszonen mit besonders hohen Endemitenanteil an Ausdehnung stark verlieren oder zur Gänze verschwinden. Zur qualitativen und quantitativen Erfassung derartiger Phänomene betreibt bzw. koordiniert unsere Arbeitsgruppe eine Reihe von Monitoringprogrammen und vertiefenden Studien im Rahmen von IGBP, MAB und dem 5. Rahmenprogramm der EU. Dazu gehört das weltweit detaillierteste alpin/nivale Monitoringnetz am Schrankogel - es wird 2004 erneut erhoben - genauso, wie GLORIA-Europe (The European Dimension of the Global Observation Research Initiative in Alpine Environments).