Erste Ergebnisse der Prüfung feldresistenter Klone der Fichte - Picea abies (L.) Karst. - im Erzgebirge und im Thüringer Wald

1998

S. 51-68

48 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200100996

Zur Prüfung der Resistenzeigenschaften, Vitalität, Wuchsform und -leistung von ca. 450 autovegetativ vermehrten SO2-resistenten Fichten-Klonen wurden zwischen Herbst 1988 und Frühjahr 1990 6 Versuchsflächen in immissionsbelasteten Lagen des Erzgebirges und des Thüringer Waldes angelegt. Die ersten Ergebnisse 6 bzw. 7 Jahre nach Anlage weisen einerseits auf deutliche Unterschiede in der Widerstandsfähigkeit der untersuchten Klonnachkommenschaften gegenüber SO2 hin. Andererseits zeigen Klone mit einer sehr hohen SO2-Toleranz nur ein schlechtes Anwuchsverhalten, ein unterdurchschnittliches Höhenwachstum sowie durchschnittliche Wuchsformen. Als Vergleich mitangebaute Klonmischungen, die von Sämlingspflanzen abstammen, sowie Sämlingsnachkommenschaften wurden zwar stäerker als die toleranten Klone durch SO2 geschädigt, sie besitzen jedoch Überlebensprozente, Höhenwachtum und Wuchsformen über dem Durchschnitt. Im Austriebsverhalten weichen die Klonmischungen , deren Resistenzverhalten nicht definiert ist, nur gering von den Werten der toleranten Klone ab. Ursache für die festgestellten Unterschiede in der Überlebensrate, dem Höhenwachstum und der Wuchsform ist eindeutig das unterschiedliche Alter des autovegetativ vermehrten Ausgangsmaterials. Die vorgestellten Ergebnisse weisen deutlich auf die Schwierigkeiten hin, Ergebnisse der SO2-Resistenzzüchtung durch autovegetative Vermehrung von älterem feldresistentem Ausgangsmaterial in die forstliche Praxis zu übertragen.