- Standardsignatur11994
- TitelZusammenhänge zwischen Ernährungszustand, Vitalitätsparametern und trieb- bzw. knospenschädigenden Insekten
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1995
- SeitenS. 227-280
- Illustrationen27 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200100860
- Quelle
- AbstractDurch die Verknüpfung von morphometrischen und entomologischen Ast- bzw. Zweigparametern mit dem terrestrisch erhobenen Kronenzustand und dem Ernährungszustand von Eichen sollte die Beteiligung von trieb- und knospenschädigenden Insekten (Harpocera thoracica, Jassus lanio, Andricus quercusradicis, Stenolechia gemmella, Scolytus intricatus, Mytilococcus ulmi und Asterolecanium variolosum) am Komplex des Eichensterbens abgeschätzt werden. Zu diesem Zweck wurden auf 20 Probeflächen im gesamten österreichischen Verbreitungsgebiet der Eiche nach Möglichkeit jeweils zwei augenscheinlich geschädigte und zwei gesunde Eichen ausgewählt und beprobt. Von denselben Bäumen wurden die Elementgehalte der Blätter und die Kronenzustände für die Jahre 1992 und 1993 bestimmt. Die beiden Aufnahmejahre unterschieden sich hinsichtlich des Kronenzustandes - die Verlichtung war 1993 deutlich stärker gewesen - und der Blattspiegelwerte mancher Elemente. Stickstoff, Magnesium und Eisen waren 1993 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, während Kalium, Bor und Schwefel abgenommen hatten. Für die meisten Elemente ergab sich zwischen den Jahren eine enge positive Korrelation. Von den untersuchten Baumarten Quercus robur und Quercus petraea war letztere stärker von den oben genannten Insektenarten befallen, jedoch weniger verlichtet. Die Befallsstärke war im Fall der Hemipteren und der Gallwespe in den mittleren Schadklassen am grössten und ging in der letzten Schadklasse wieder stark zurück, so dass diese Arten nicht als Sekundärschädlinge bezeichnet werden können. Lediglich die Miniermotte, Stenolechia gemella, zeigte Tendenzen zum Schwächeparasiten. Ihre höchsten Befallsdichten traten an den am stärksten verlichteten Eichen auf. Der Vergleich der beiden Eichenarten bezüglich der Nährelementgehalte in den Blättern zeigte, dass vor allem die Stickstoff- und Schwefelgehalte in Stieleichenblättern deutlich höher waren. Nicht zuletzt deshalb stellten sich weite N/K- und N/P-Verhältnisse ein. In einer Faktorenanalyse der Hauptnährstoffe wurde die vermutete Standortsabhängigkeit der Nährelementgehalte in den Blättern bestätigt. Ein systematisches Verteilungsmuster der einer Schadklasse angehörigen Bäume konnte bei dieser ganzheitlichen Betrachtungsweise nicht festgestellt werden. Erst die Aufgliederung nach Baumarten und Einzelelementen ergab für die Stieleiche, dass mit zunehmender Kronenverlichtung die Phosphor- und Kaliumgehalte sanken, wodurch auch die N/P- und N/K-Verhältnisse zusehends ungünstiger wurden. Beides kann als Anzeichen von Wurzelschädigungen interpretiert werden. Korrelationen zwischen Nährelementgehalten und Insektenbefall waren selten signifikant. Der Einfluss der (mineralischen) Blattinhaltsstoffe auf die Befallsstärke dürfte also gering sein. Gute Stickstoffversorgung führte nicht zu erhöhtem Befall. Die Befallsstärke scheint vielmehr vom Standort als von der Qualität der Wirtsbäume bestimmt zu werden. Ein stärkeres Vorkommen von Andricus quercusradicis führte zu vermehrtem Auftreten von toten Endtrieben bzw. -knospen und Zweigabsprüngen im Folgejahr. Durch den Ausfall von Endknospen trieben offenbar verstärkt Seitenknospen aus, wodurch später im Zuge der Anpassung der Blattmasse an die Grösse des Wurzelsystems das Abwerfen überschüssiger transpirierender Blattmasse notwendig wurde. In einer Diskriminanzanalyse mit den Schadklassen 0 (gesund) bis 3 (stark verlichtet) als Klassierungsvariable und den Ast- und Zweigparametern als unabhängige Variablen hoben sich nur die gesunden und stark verlichteten Individuen deutlich von der Mehrzahl der leicht bis mittel geschädigten Bäume ab, die sich nach diesen Merkmalen nicht voneinander unterscheiden liessen. Die untersuchten Insektenarten hinterliessen also deutliche Spuren an Trieben und Knospen, konnten aber nicht für die zum Teil schwerwiegende Kronenverlichtung verantwortlich gemacht werden.
- SchlagwörterQuercus petraea, Quercus robur, Eichensterben, Insektenschaden, Triebschädling, Knospenschädling, Befallsintensität, Andricus quercusradicis, Asterolecanium variolosum, Harpocera thoracica, Jassus lanio, Mytilococcus ulmi, Scolytus intricatus, Stenolechia gemmella, Zweigabwurf, Kronenverlichtung, Schadensklasse, Ernährungszustand, Nährstoffgehalt, Stickstoffgehalt, Schwefelgehalt, Blattanalyse
- Klassifikation48 (Schäden infolge unbekannter oder komplexer Ursachen (nach Holzarten geordnet))
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)])
416.1 (An Knospen, Blättern und Trieben)
181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens)
160.201 (Blätter und Nadeln)
[436] (Österreich)
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