Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Baumartenvielfalt und Produktivität von Wäldern zusammenhängen. Auf der Basis langfristiger Versuchsflächen wird analysiert, wie sich der Übergang von Monokulturen zu Mischbeständen auf die Produktivität auswirkt. Betrachtet werden wirtschaftlich wichtige Baumarten der temperierten und borealen Klimazone. Je nach Artenmischung und Standort können die Mischungseffekte sehr unterschiedlich ausfallen (Abb. 2). Durch Kombination von Pionier- mit Klimaxbaumarten, ontogenetisch früh mit spätkulminierenden Arten, Licht- mit Schattenbaumarten kann die Ressourcenausbeute um bis zu 30 % gegenüber dem Reinbestand gesteigert werden. Bei Ähnlichkeit der ökologischen Amplituden und funktionalen Eigenschaften konkurrieren die Arten dagegen gleichzeitig um dieselben Ressourcen im Kronen- und Wurzelraum. Negative Wechselwirkungen und Minderleistungen von 30 % können die Folge sein (Abb. 6). Diese für mittlere Bestandesdichten nachgewiesenen Leistungsrelationen zwischen Rein- und Mischbeständen können sich bei Eintritt von Störungen zugunsten von Mischbeständen verschieben (Abb. 7 und 8). Denn die Kombination mehrerer Arten ist gleichbedeutend mit einer Risikostreuung. Mischbestände sind in der Regel elastischer gegenüber Änderungen der Standortbedingungen und resilienter bei nütrlichen Ausfällen oder Störungen durch waldbauliche Eingriffe (Abb. 9). Im Mischbestand können Entnahmen und Ausfälle einer Art durch Mehrzuwachs der verbleibenden Art abgepuffert werden.
19 (Verschiedenes) 56 (Zuwachs (Meßmethoden und Ergebnisse); Wachstumsgang und Struktur der Bestände) 228.2 (Reine Bestände) 228.3 (Gemischte Bestände)