- Standardsignatur4354
- TitelStandörtliche Grundlagen, Ergebnisse und Erfahrungen aus bis 25-jährigen Weißtannen-Anbauten in Niedersachsen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2003
- SeitenS. 282-289
- Illustrationen13 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200099904
- Quelle
- AbstractAusgehend von der Aufgabe, ökologisch mehr oder weniger labile Fichten-Reinbestände langfristig in stabile Mischbestände umzubauen, wurde nach Prüfung der Konditionen in Teilbereichen der Bückeberge und im Deister von 1976 bis 1983 auch mit Weißtanne gearbeitet. Fernziel ist ein dem süddeutschen Bergmischwald entsprechender Wald, der bei ökologischer Stabilität in der Folge den Aufbau vielseitig strukturierter, auch ästhetisch ansprechender Waldbestände ermöglicht. Man gebe sich aber nicht der Illusion hin, dass die vielseitige Struktur nach Durchlaufen der Aufbauphase bereits in der ersten Generation in "idealer" Form erreichbar ist. Dafür fehlt die erst in der 2. Generation durch waldbauliche Maßnahmen erreichbare Ungleichaltrigkeit. Gepflanzt wurde in erster Linie die Herkunft "Bayerischer und Oberpfälzer Wald" (827.07) und im weiteren auch die Herkunft "Schwarzwald und Albtrauf" (872.08), wobei nur Tannen aus den höheren Lagen des Süd-Schwarzwaldes Verwendung fanden. 1988 wurden dann im Solling, ehemals Forstamt Neuhaus, Versuchsflächen mit den Herkünften 08, 07, Maramures (Rumänien) und Calabrien angelegt. Die Pflanzungen erfolgten nur in Bereichen, in denen der Ariditäts-Index von de Martonne bei 50 und darüber lag. Zudem wurde grundsätzlich unter Schirm gepflanzt, in wenigen Ausnahmen auch auf allseits geschützten kleineren Freiflächen. Bei letzteren ist nach bisherigen Beobachtungen der Schutz nach Süden (Südost bis Südwest) von besonderer Bedeutung. Es wird über die bei der Pflanzung gesammelten Erfahrungen berichtet und über das bisherige Wuchsverhalten auf insgesamt 19 Flächen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen konnte ein gutes und z.T. sogar hevorragendes Wachstum konstatiert werden. Wesentlich für die Zukunft ist jedoch, und darauf weisen alle Kenner der Baumart immer wieder hin, dass die Flächen "tannengemäß" zu behandeln sind. So sollten die Z-Stämme im Alter um 20 Jahre bereits freigestellt werden. Die bis dahin noch sichtbare Höhendifferenzierung der Tanne erleichtert diese Aufgabe nicht unwesentlich. Aber auch in den späteren Jahren ist auf die entsprechende Kronenfreiheit zu achten. Mit den beschriebenen Flächen ist gewissermaßen ein Grundstein für die Zukunft der waldbaulich-ökologisch wertvollen Baumart in den Niedersächsischen Bergwäldern gelegt. Die Fortführung müssen wir unseren Nachfolgern überlassen. Stehen diese einer Baumart wie der Weißtanne aus Voreingenommenheit gleichgültig oder sogar ablehnend gegenüber, kann die Arbeit vieler Jahre u.U. vergeblich gewesen sein. Es bleibt zu hoffen, dass auf lange Sicht die Weißtanne die Chancen auch in unseren Bergwäldern erhält, die sie verdient.
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