- Standardsignatur638
- TitelDer Einfluss von Acker- und Waldnutzung auf Boden und Vegetation - ein Zeitvergleich nach 27 Jahren
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2003
- SeitenS. 81-98
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200099686
- Quelle
- AbstractDer Einfluss der beiden unterschiedlichen Bodennutzungsformen "konventionell bewirtschafteter Acker" und "forstlich genutzter Laubwald" auf die Entwicklung der Bodenazidität, der Gehalte und Vorräte an organischem Kohlenstoff (Corg) und Gesamtstickstoff (Nt) sowie die Artenzusammensetzung der Vegetation wurde an zwei Standorten (Rodheim und Eßfeld) in der mainfränkischen Lösslandschaft im Zeitvergleich nach 27 Jahren quantifiziert. Hierfür wurden acht Parabraunerden und Pseudogley-Parabraunerden aus Löss detailliert feldbodenkundlich beschrieben, klassifiziert, beprobt und analysiert. Die Bodenreaktion (in KCl) stieg unter ackerbaulicher Nutzung auf beiden Standorten innerhalb von 27 Jahren bis in Bodentiefen von 120 cm um etwa eine pH-Einheit auf 7,2 an. Die Entwicklung der pH-Werte unter Wald war heterogener als unter Acker und zeigte keinen eindeutigen zeitlichen Trend. In den Waldböden nahmen die Vorräte an organischem Kohlenstoff und Gesamtstickstoff bis 1 m Tiefe innerhalb von 27 Jahren durchweg zu.; in Rodheim stieg der Corg-Vorrat von 90,9 auf 103,4 t ha1 und in Eßfeld von 92,7 auf 104,4 t ha1 an. Der Nt-Vorrat der Waldböden erhöhte sich in Rodheim von 9,6 t ha1 auf 12,4 t ha1 und in Eßfeld von 11,4 t ha1 auf 13,0 t ha1. Dabei sind die größten Veränderungen generell in den Oberbodenhorizonten mit Zunahmen der Corg- und Nt- Gehalte um bis zu 80% zu verzeichnen. Unter Acker hingegen reduzierten sich die Bodenkohlenstoffvorräte in Rodheim von 98,1 t ha1 auf 91,1 t ha1 und in Eßfeld von 85,3 t ha1 auf 83,7 t ha1, während die Nt-Vorräte von 12,0 t ha1 auf 14,6 t ha1 (Rodheim) und von 11,0 t ha1 auf 13,1 t ha1 (Eßfeld) zunahmen. Die größten Veränderungen wurden dabei in den Ap-Horizonten diagnostiziert. Der Rodheimer Bauernwald (Haselwurz-Stieleichen-Hainbuchenwald; Galio-Carpinetum asaretosum) ist kleinflächig parzelliert, intensiv genutzt und stark durch bewirtschaftungsbedingte Eingriffe gekennzeichnet. Der kleinflächige Wechsel einiger Oberbodeneigenschaften verursacht ein mosaikartiges, kleinflächig wechselndes Erscheinungsbild der Bodenvegetation. Im Eßfelder Gemeindewald (typischer Haselwurz-Buchen-Eichenwald; Galio - Carpinetum asaretosum) wird naturgemäße Waldwirtschaft mit Einzelstammnutzung praktiziert; diese äußert sich in einem relativ naturnahem Bestand. Das Artenspektrum in beiden Wäldern hat sich im Verlauf von 28 (bzw. 32) Jahren zugunsten nitrophiler und ruderaler Arten verschoben. Auf beiden Ackerflächen ist die Artenzahl der Begleitflora dezimiert. Das Artenspektrum der Ackerbegleitflora hat sich zugunsten von widerstandsfähigen Arten wie Cirsium arvense, Elytrigia repens und Poa annua auf Kosten der anspruchsvolleren, empfindlicheren Arten wie Papaver rhoeas, Myosotis arvensis, Aethusa cynapium, Anagallis arvensis, Viola arvensis und Cerastium glomeratum verschoben.
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