Der Kultererkogel bei Völkermarkt gehört zu einer Reihe von Kalkfelsen mit einer bedeutsamen Fels- und Trockenflora, welche jedoch aufgrund fehlender Bewirtschaftung allmählich durch Verbuschung und Verwaldung bzw. Aufforstung gefährdet war. Der Initiative von Christian Wieser ist es zu verdanken, dass in Kooperation mit dem Grundbesitzer die Erstmaßnahmen (Schwenden) den Jahren 2000 und 2001 durchgeführt und die erforderlichen Pflegemaßnahmen in Form der extensiven Bewirtschaftung weitergeführt werden konnten. In Folge sind im Gebiet vegetationskundliche und zoologische Untersuchungen durchgeführt worden. Im Rahmen der vegetationskundlichen Erhebungen konnten zehn verschiedene Vegetationstypen kartiert werden, vorwiegend wärmeliebende Rasen- und Laubgehölzgesellschaften (Felsrasen, Halbtrocken- und Trockenrasen, Eichen-Mannaeschenbestand). Die zoologischen Untersuchungen an der ausgewählten Tiergruppe der Schmetterlinge haben eindrucksvoll den Kultererkogel als "hot spot" der Kärntner Biodiversität dokumentiert. Insgesamt konnten 722 Arten nachgewiesen werden, darunter 22 Erstfunde für Kärnten, einer davon ist sogar ein Erstfund für Österreich: die in den Blättern der Hopfenbuche minierende Zwergmottenart Stigmella johanssonella. Von den 722 Arten sind 141 in den Roten Listen gefährdeter Schmetterlinge Kärntens angeführt. Weitere 31 Arten sind den Kategorien Vorwarnstufe, Gefährdung zuzuordnen, was die Bedeutung des Kultererkogels als "hot spot" zusätzlich unterstreicht.