- Standardsignatur13380
- TitelFlora und Vegetation von Streuobstwiesen bei unterschiedlicher Nutzung am Beispiel der Limburg bei Weilheim/Teck
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2002
- SeitenS. 5-56
- Illustrationen45 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200099447
- Quelle
- AbstractÜber mehrere Jahre (1995 bis 1997) wurden die Nutzung und die Vegetation in den Streuobstwiesen des Naturschutzgebietes Limburg bei Weilheim/Teck (MTB 7323, 48.38 N/9.23 E) auf ausgesuchten Parzellen, die teilweise 25 Jahre in "gleichartiger" Weise genutzt wurden, erfaßt. Folgende Managementvarianten wurden ausgewählt (Abb. 2 - 17): dreischürige Mähwiesen (3), zweischürige Mähwiesen (2), Mulchwiesen (4), Sukzessionsflächen (3), eine Pferdeweide, eine Scharf-Umtriebsweide und eine 1994 aufgelassene Schaf-Standweide. Durch Korrelations-, Cluster-, Hauptkomponenten- und Diskriminanzanalysen wurden aus den erhaltenen Daten folgende Eigenschaften der Nutzungsvarianten ermittelt: Insgesamt wurden auf den Probeflächen 138 Pflanzenarten registriert (Tab. A). Zweischürige Mähwiesen (30-47 Arten) waren artenreicher, als dreischürige Mähwiesen (26-37 Arten), Weiden (30-47 Arten), Mulchwiesen (20-42 Arten) oder Sukzessionsflächen (23-45 Arten, Abb. 18). Entlang eines Gradienten abnehmender Nutzungsintensität und zunehmender Nutzungsaufgabe (Dreischürige Mähwiesen, Zweischürige Mähwiesen, Weiden, Mulchwiesen und Brachen) nahmen die flächenspezifischen Mittelwerte der Zeigerwerte für Licht und Mahdverträglichkeit ab, für Feuchte und Stickstoffverfügbarkeit dagegen zu (Tab. 4). Die Zeigerwerte für Temperatur, Kontinentalität und Reaktion zeigten keine nutzungsgeprägten Unterschiede. Auf der Basis der Artenidentität der Flora auf den Probeflächen wurden charakteristische Phytozönosen für dreischürige Mähwiesen, zweischürige Mähwiesen, Weiden und Sukzessionsflächen abgegrenzt, nicht dagegen für Mulchwiesen (Abb. 27 u. 29). Die Zusammensetzung der Phytozönose blieb zeitlich relativ konstant: alle Flächen sind sich über die drei Untersuchungsjahre untereinander ähnlicher als anderen Nutzungsformen (Abb. 28). Über die Hälfte aller Art war auf den mehrjährig untersuchten Mähwiesen und auf der Pferdeweide über den gesamten Untersuchungszeitraum präsent, während andere Nutzungsformen einen höheren Turnover der Arten aufwiesen (Tab. 5). Ein "Nutzungsfaktor" aus einer Kombination der Licht- und Mahdzahlen war in allen Untersuchungsjahren am bedeutendsten (Hauptkomponentenanalysen der flächenspezfischen Ellenbergschen Zeigerwerte, Abb. 26, Tab. 6 u. 7). Eine Kombination aus Nutzungs- und standortgeprägten Variablen (Feuchte und Stickstoffzahl) extrahierte Faktor II. Vor dem Hintergrund ökologischer und naturschutzfachlicher Aspekte werden die Ergebnisse diskutiert und ergeben wichtige Signale zum Erhalt "ökologisch wertvoller" Streuobstwiesen: zweischürige Mähwiesen erhalten die hohe Artenvielfalt typischer Streuobstwiesen und bieten Raum für dynamische Veränderungen. Zentral wichtig: Abräumen des Schnittgutes unmittelbar nach der Mahd. Andere Nutzungsformen werden qualitativ schlechter beurteilt. Für den Erhalt charakteristischer Streuobstwiesen sind Mulchnutzungssysteme und Sukzessionsareale weitgehend negativ. Bei Beweidungssystemen entscheidet Art und Intensität über die ökologische Qualität der Fläche. Extensive Beweidung mit Pferden und eventuell mit Schafen bildet mosaikartig Strukturen und erhält somit eine hohe Kontinuität der Arten. Mahd und Beweidungssysteme in Kombination ergeben zusammen eine nachhaltige und ökologisch wertvolle Nutzung der Flächen.
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