- Standardsignatur13571
- TitelTime of natal dispersal and reproductive decisions of the Three-toed Woodpecker under varying food conditions : International Woodpecker Symposium
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2002
- SeitenS. 35-48
- Illustrationen5 Abb., 63 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200099370
- Quelle
- AbstractGanz allgemein tragen Jungvögel, die sich früher verstreuen, mehr zum lebenslangen Bruterfolg ihrer Eltern bei. Diese Erkenntnis rechtfertigt die Analyse von Faktoren, die die zeitliche Abstimmung, Rate und den Umfang von Zerstreuungsbewegung der Jungvögel nach der Geburt erklären und somit die Evolution fördern. Dies trägt zum Verständnis der besonders anpassungsfähigen Wechselwirkung zwischen Populationen und Individuen bei. Ich prüfte deshalb in dieser Studie in Ostfinnland die Hypothese, dass Änderungen in der Nahrungsverfügbarkeit den Beginn der Zerstreuung der jungen Dreizehenspechte erklären. Da Fichten-Borkenkäfer Coleoptera, Scolytidae als Hauptbeuteinsekten des Dreizehenspechts gelten, untersuchte ich durch Entnahme von Rindenproben aus unlängst genutzten Nahrungsbäumen den Lebenszyklus einer Fichten-Borkenkäfergemeinschaft vom Frühjahr bis Herbst. Ich trennte die Entnahme zeitlich nach vier biologischen Perioden der Spechte: Vor der Fortpflanzung, während der Fortpflanzung, nach der Fortpflanzung und während der Zerstreuung der Jungspechte nach der Geburt. Die Periode der Zerstreuung der Jungspechte leitete ich anhand der finnischen und schwedischen Beringungsdaten auf der geographischen Landschaftsebene ab. Ich verglich außerdem Brutzeit, Brutgröße, Beuteverfütterung an die Jungen und Fütterungsfrequenzen der brütenden Spechte im Verhältnis zur zeitlichen Abstimmung des Entwicklungszyklus der Borkenkäfer. Dabei erwartete ich, dass die erwachsenen Spechte ihre Investitionen in Fortpflanzung und ihre elterlichen Anstrengung mit der Entwicklung der Beute abstimmen würden, wenn (1) der temperaturabhängige Zeitpunkt der Beuteentwicklung die Dispersion und die Überlebenschancen des Nachwuchses bestimmt, und wenn (2) damit die Eltern durch ihr Verhalten ihre eigene Gesamtfitness (Erhöhung des eigenen Gesamtlebensbruterfolg durch erfolgreiche Nachkommenschaft) optimieren können. Jungspechte verstreuten sich in Finnland und Schweden zu der Zeit, als die Abundanz der Borkenkäfer lokal abnahm. Diese auffällige Reduktion auf der Nahrungsebene resultierte wahrscheinlich aus der Zerstreuung der synchron entwickelten Käferarten vor ihrem Winterschlaf über ihren Lebensraum. Bockkäferlarven Coleoptera, Cerambycidae stellten die Hauptnahrungskomponente in der Ernährung der Nestlinge dar. Eine Literaturrecherche über ihre Ökologie betonte ebenfalls Veränderungen in der Verfügbarkeit der Bockkäferlarven zur Zeit der Zerstreuung der Jungspechte. Dies ging auf die Aushöhlung der Gänge vor der Verpuppung aus dem Phloem zurück. Spechtweibchen in Habitaten mit einer früheren Fortpflanzung der Borkenkäfer und/oder ihrem schnelleren Entwicklungszyklus (d.h. Käfer tauchten früher auf) brüteten früher und zogen größere Bruten auf. Weibchen fütterten im Unterschied zu Männchen ihren Nachwuchs aus früheren/größeren Bruten mit mehr Cerambyciden Larven (= Beute mit größerem Nährwert als Scolytiden) als ihre Nestlinge aus späteren/kleineren Bruten. Dieses Resultat untermauerte die Idee, dass die Zerstreuung der Jungspechte nach der Geburt und die Entscheidungen für die Fortpflanzung bei den Eltern in Beziehung zur Entwicklung ihrer Beute oder zur lokalen Temperaturentwicklung stehen. Dabei war es egal, ob die Beute aus Borkenkäfern Bockkäferlarven oder aus den beiden Beutegruppen bestand. Das Ergebnis legte in Übereinstimmung mit der Arbeitshypothese auch Folgendes nahe: Eine plötzliche Änderung in räumlicher Verteilung der Insektenbeute könnte vorübergehend ihre Verfügbarkeit für die nahrungssuchenden Spechte senken, und somit im Umkehrschluss die Neigung der Jungen zur Dispersion bestimmen.
- Schlagwörter
- Klassifikation148.2 (Aves (Vögel))
151.21 (Ortswechsel. Wanderungen. Orientierung)
151.3 (Ernährung)
145.7x19.92 (Scolytidae)
[480] (Finnland)
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