- Standardsignatur11994
- TitelDie Bedeutung des "SO2-Ferntransport" fuer die Schadstoffbelastung der Waelder Sueddeutschland : Expertentagung Waldschadensforschung im oestlichen Mitteleuropa und in Bayern
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1991
- SeitenS. 394-400
- Illustrationen3 Abb., 13 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200099163
- Quelle
- AbstractIn den Wintermonaten der Jahre 1985, 1986 und 1987 wurden bei kontinuierlichen Schadstoffmessungen in den Waeldern Sueddeutschlands wiederholt erhoehte SO2-Konzentrationen registriert, denen keine lokalen und regionalen Quellen zugeordnet werden konnten. Ursache fuer diesen SO2-Ferntransport war immer eine charakteristische Wetterlage mit Hochdruckkern ueber Skandinavien und Kaltfrontdurchzug kontinentaler Luftmassen aus nordoestlicher Richtung, wobei ausgepraegte Hoeheninversionen mit Untergrenzen in 800 bis 1200m Hoehe (ue.NN) auftraten. Am Beispiel von Situationen im Februar 1986 liess sich aus den SO2- Anstiegen an zahlreichen Messtationen Sueddeutschlands der Ausbreitungsweg der "SO2-Wolken" rekonstruieren. Neben der "westlichen Wolke", die ihren Ursprung in der ehemaligen DDR hatte und sich von Hof ueber Bamberg, Wuerzburg und Stuttgart bis in den Schwarzwald ausbreitete, gab es eine "oestliche Fahne" die auch aus der CSFR gespeist wurde und ihren Weg ueber Arzberg, Weiden und Neu-Ulm nahm. Der Anteil der auf solchen Ferntransporteinfluessen beruhenden SO2- Belastung der Waelder Sueddeutschlands betrug etwa 75 - 78%, dabei mussten die restlichen 22 - 25% der Immissionen lokalen SO2-Quellen zugeschrieben werden. Von Juli 1987 bis August 1988 wurden kontinuierliche Spurengas- und Schwebstaubmessungen im Vorderen Bayerischen Wald, Forstamtsbereich Thiergarten (Donaustauf) durchgefuehrt. Ein im Vergleich zu den Vorjahren milder Winter 1987/88 liess bei lufthygienisch guenstigen Ausbreitungsbedingungen und atmosphaerischer Turbulenz allgemein nur geringe SO2-Konzentrationen aufkommen. Luftmassentransport aus den boehmischen Industriegebieten ist mit erhoehten Massenkonzentrationen an Schwebstaub, jedoch geringem Saeureanteil in den Staeuben verbunden. Auf dem relativ kurzen Transportweg werden die Saeurevorlaeufer nur zu einem geringen Teil umgesetzt, so dass aus diesen nordoestlichen Richtungen fuer den Vorderen Bayerischen Wald mit der anteilsmaessig hoechsten (gasfoermigen) SO2-Belastung zu rechnen ist.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser