- Standardsignatur11994
- TitelGesundheitszustand der Waelder in Estland : Inventur und Forschungsansaetze : Expertentagung Waldschadensforschung im oestlichen Mitteleuropa und in Bayern
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1991
- SeitenS. 326-343
- Illustrationen5 Abb., 7 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200099146
- Quelle
- AbstractDie wichtigsten Faktoren, welche auf den Gesundheitszustand estnischer Waelder sehr wesentlich einwirken, sind: - die Umweltverschmutzung, besonders die atmosphaerische Schadstoffbelastung - die Anlegung neuer Waelder als Kiefer- oder Fichtenmonokulturen auf ehemaligen Feldern, Weiden, Brennschiefersteinbruechen oder Suempfen - die schwere und ungeeignete Forstwirtschaftstechnik, welche viele mechanische Schaeden im Walde verursacht - ungefaehr 40% der Waelder leiden infolge des unguenstigen Wasserregimes - mehr als 1.700 ha Wald sind durch Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) und Hallimasch (Armillaria sp.) stark geschaedigt. Lokale Immissionsschaeden an Nadeln sind in der Naehe von Tallinn, Kivioli, Kohtla-Jaerve, aber auch im Gebiet der Waermekraftwerke (Narva) verbreitet, wo der SO2-Gehalt der Luft durchschnittlich ueber 50 (80) Myg/Kubikmeter erreicht. Hinsichtlich der neuartigen Waldschaeden bietet der Zustand der estnischen Kiefernwaelder auf trockenen Sandboden und alten Fichtenbestaenden die meisten Anhaltspunkte. Die Gesamtflaeche der stark beschaedigten Kiefernbestaende, die auf trockenen humusarmen Sandboeden meist in Suedostestland wachsen, betrug im Jahre 1989 ueber 600 ha. Hohe Al-Ionen Konzentration, die Stoerung des Ca-Mg-Stoffwechsels, extreme Naehrstoff-Defizite, besonders N-Armut und periodische Wasserdefizite sind hier die wichtigsten limitierenden Faktoren fuer das Waldwachstum. Wir koennen bisher aber Veraenderungen des pH-Wertes und der Al-Konzentration in Boeden waehrend der letzten Jahrzehnte nicht feststellen. Diese Bestaende sind auch durch biotische Schaderreger, besonders Heterobasidion annosum, Ascocalyx abietina, Tomicus sp., Pissodes piniphilus stark geschaedigt. Bei den Fichten koennen wir in Estland oft unspezifische Kronenverlichtung durch verschiedene, komplexe wirkende Ursachen, Nadelverfaerbungen, Nadelverlust, haeufiges Auftreten von Pilzarten, besonders Lophodermium macrosporum, L. picea und Rhizosphaera kalhoffii beobachten. Eine starke Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Fichten ist in Nordostestland zu beobachten, wo Niederschlaege mit basischer Reaktion dominieren und eine hohe Schwefelbelastung vorhanden ist.
- Schlagwörter
- Klassifikation48 (Schäden infolge unbekannter oder komplexer Ursachen (nach Holzarten geordnet))
425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden))
443.3 (Krankheiten in späteren Wachstumsstadien)
181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
[474] (Baltische Republiken. Baltikum)
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