- Standardsignatur5393
- TitelBodenkundliche Untersuchungen in der subalpinen und alpinen Stufe im Bereich der Kärntner Nockberge
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1995
- SeitenS. 65-156
- Illustrationen65 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200098587
- Quelle
- AbstractDas Nockgebiet weist neben einem relativ gut erhaltenen teritären Formenschatz - sichtbar an den ausgedehnten Verebnungen in verschiedenen Niveaus - auch einen pleistozänen auf, doch war die pleistozäne Vergletscherung nicht so wirksam wie in den westlich anschließenden Bereichen der Alpen. Das Untersuchungsgebiet befindet sich, geologisch gesehen, im Grenzbereich zwischen Mittel- und Ostalpiner Decke, Kristalline und carbonatische Gesteine stellen in der Mehrzahl der Fälle das Ausgangsmaterial für die Bodenbildung dar. Die subalpine und alpine Höhenstufe prägt die Vegetation, die jedoch stark durch die menschliche Nutzung in Form einer mehrere Jahrhunderte währenden Almwirtschaft verändert ist. Anhand der im Gelände durchgeführten Kartierungen sowie der bodenphysikalischen und -chemischen Analysen konnte folgendes festgestellt werden: Die Verbreitung der Böden liegt in Form eines kleinflächigen Mosaiks vor, Klima und Relief bestimmen in hohem Maße die Boden- und Vegetationsentwicklung. Die lokalklimatischen Bedingungen, hervorgerufen durch Sonn- und Schattlage, sind oft die Ursache für eine stark unterschiedliche Bodenentwicklung. Der Einfluß der Menschen auf den Boden erfolgt eher indirekt über eine Veränderung der Vegetation. So ist der typische boden aus carbonatfreiem Gestein in der subalpinen Waldstufe, der Eisenpodsol, kaum mehr anzutreffen. Die durch Rodung und Beweidung enstandenen anthropogenen Ersatzgesellschaften und die veränderten lokalklimatischen Bedingungen bewirken eine Entwicklung zu einer sekundären "Alpinweide-Braunerde" (am SW-Hang) unter Rasen bzw. einen sekundären Eisenhumuspodsol (am N-Hang) unter Zwergstrauchvegetation. Ob die Eisenhumuspodsole unter Krummseggenrasen oberhalb der potentiellen Waldgrenze als rezente Bodenbildung aufgefaßt werden können, ist nicht völlig geklärt. Die Böden aus carbonatischen Gestein lassen keine deutliche Differenzierung zwischen SE- und WNW-Lagen erkennen. Mullartige Rendsinen und Mullrendsinen stellen die häufigsten Formen dar. Tangelrendsinen konnten im gesamten Untersuchungsgebiet nicht festgestellt werden. Sie dürfen unter dem Einfluß der Beweidung im Auflagehorizont zu einer Mullartigen Rendsina umgewandelt worden sein. Bei Erörterung von Bodenschutzproblemen im Hochgebirge zeigt sich, daß aufgrund der starken exogenen Kräfte die Bodenerosion zunehmend zum größten problem im Hochgebirge wird; Über- und auch Unterbeweidung wie auch Belastungen durch Touristen können als Hauptursache angesprochen werden. Durch diese Arbeit soll nicht nur unser Wissen um hochalpine Böden, sondern auch unser Veständnis für einen wirksamen Bodenschutz vertieft werden.
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