- Standardsignatur5393
- TitelErgebnisse bodenökologischer Studien im Raume Obertauern (Radstädter Tauernpaß, Land Salzburg)
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1995
- SeitenS. 5-63
- Illustrationen29 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200098586
- Quelle
- AbstractDer Grundgedanke der bodenkundliche Untersuchungen im Bereich des Radstädter Tauernpasses (Obertauern) war eine subtile Untersuchung der Veränderungen der Bodendecke unter dem Einfluß des Schisports. Es sollten die gravierenden anthropogenen Eingriffe in den Naturhaushalt anhand des Bodens als Langzeitindikator qualitativ wie quantitativ erfaßt werden nicht sosehr, um Fehler der Vergangenheit aufzuzeigen, sondern um das Regenerieren von begrünten Flächen beobachten und Prognosen für die zukünftige Entwicklung abgeben zu können. Nicht Anklage, sondern Lernen aus Versäumnissen der Vergangenheit war der Tenor dieser Untersuchungen! Im Zuge dieser 3jährigen Arbeiten im Gelände (Kartierung, Profilaufnahme und Beprobung) und der anschließenden Bestimmung im Laboratorium gelang es, durch eine Verknüpfung von Feld- und Labordaten ein zumindest partiell flächendeckendes Bild der bodenkundlichen Entwicklung zu entwerfen. Welche Leitlinien charakterisieren nun die Bodenentwicklung in diesem Bereich? 1) Böden im hochalpinen Bereich weisen gegenüber Belastungen eine hohe Empfindlichkeit auf. Dies gilt nicht allein für die Begleiterscheinungen im Zuge der Beweidung (Viehtritt, Überbeweidung), sondern auch für alle mechanischen Belastungen, die durch den Wintersport bedingt sind, wie die mechanische Verletzung der Grasnarbe durch Pistengeräte und Schikanten. Es soll an dieser Stelle nochmals auf das sehr langsame Regenerieren der Böden in diesen Hochlagen hingewiesen werden. 2) Ein hoher Schluffanteil, wie er in der überwiegenden Zahl der Proben festgestellt werden konnte, kann eine negative Auswirkung auf die Stabilität des Standorts ausüben; er kann somit Ursache von Massenbewegungen sein. Deshalb sollte der stabilitätserhöhenden Wirkung einer flächendeckenden Vegetation besondere Beachtung geschenkt werden. 3) Das sehr unterschiedliche Versickerungsverhalten von quasinatürlichen Standorten und Sonderstandorten erlaubt Rückschlüsse auf die relativ hohe Wasserspeicherkapazität von quasinatürlichen Standorten, läßt aber andererseits die Gefahren erkennen, die durch das ungebremste Abfließen von Schmelz- und Niederschlagswasser für die umgebenden Flächen von Schipisten entstehen können. Aus dem eben Dargelegten können die zukunftsweisenden Schlüsse nur folgendermaßen lauten: Keine neue Belastung für den Raum Obertauern. Ein absoluter Stopp für neue Pisten, Wege oder ähnliche Anlagen muß ausgesprochen werden. Ferner ist ein verstärkter Einsatz zur Begrünung von Schipisten erforderlich, der von flankierenden Maßnahmen, wie Fernhalten des Großviehs während der ersten Jahre nach erfolgter Einsaat, laufende Reinigung der Wasserrasten auf den Schipisten sowie laufendes Entfernen von Steinen und Schutt von diesen ergänzt wird. Wissenschaftliche Dauerbeobachtungen und Untersuchungen über die Entwicklung einer Landschaft, die intensiv für den Wintersport genutzt wird, soll, die Erhaltung derselben gewährleisten.
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