- Standardsignatur621
- TitelDüngungsversuch Fichte 337 Pfalzgrafenweiler : Waldwachstumskundliche Ergebnisse und Schlussfolgerungen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2003
- SeitenS. 31-41
- Illustrationen9 Abb., 20 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200098569
- Quelle
- AbstractDie im Esentlichen auf Jahrring- und Höhenanalysen beruhende Auswertung eines über 40 Jahre laufenden Düngungsversuches ergab deutliche Zuwachsreaktionen in Abhängigkeit der verabreichten Düngergaben. Das mit Stickstoff, Calcium und Phosphat gedüngte Feld weist eine Mehrleistung an Volumen von 18% auf. Es folgt die Stickstoff-Calcium-Düngung (+ 17%), die reine Stickstoffdüngung (+ 10%), eine Calciumdüngungsvariante mit späterer Stickstoff-Nachdüngung (+ 7%) und schließlich die Phosphor-Calcium-Düngung (+ 4%). Ein erhebliches Problem bei der Auswertung war, dass die einzelnen Felder in den 60er Jahren z.T. mit Tanne vorgebaut und unterschiedlich behandelt worden waren. Der Vergleich des Radialzuwachses in verschiedenen Schafthöhen zeigt, dass die beobachteten Zuwachsunterschiede tatsächlich nicht nur auf die Düngung, sondern auch auf Unterschiede in der Bestandesbehandlung zurückzuführen sind. Trotzdem kann kein Zweifel darüber bestehen, dass das ursprüngliche Ziel, die langfristige Ertragssteigerung von Fichtenbeständen auf Standorten mit mangelnder Stickstoffversorgung erreicht wurde. Aus heutiger Sicht sind diese Ertragssteigerungen aufgrund veränderter Prämissen anders zu bewerten, da infolge der geringen Nachfrage nach Industrie- und Schwachholz die Gesamtwuchsleistung marktbedingt stark an Bedeutung verloren hat. Für eine aktuelle Beurteilung ist die Wertleistung das entscheidende Kriterium und der Vergleich mit modernen Behandlungsstrategien. Durch die Verwendung von Z-Baum-Normen ließ sich die Durchmesser- und Wertentwicklung, die durch eine moderne Bestandesbehandlung erreichbar gewesen wäre, abschätzen und mit der tatsächlichen Entwicklung der 200 stärksten Bäume der Felder vergleichen. Danach ergibt sich, dass der Durchmesser der 200 dicksten Bäume um 15-20 cm unter dem waldbaulich Möglichen liegt und dass nach heutigen Bewertungsmaßstäben eine Auslesedurchforstung eine wesentlich höhere Wertsteigerung ermöglicht als eine Düngung (Abb. 8). So beträgt der Wertunterschied des Kollektivs der 200 stärksten Bäume zwischen dem ungedüngten Feld und dem Feld mit dem höchsten düngebedingten Mehrzuwachs ca. 7000 Œ/ha. Eine Auslesedurchforstung hätte dagegen einen Mehrertrag von bis zu 26000 Œ pro ha erbracht (Abb. 9). Selbst wenn man das gesamte bisher produzierte Bestandesvolumen (die Gesamtwuchsleistung) in die Wertberechnung der Düngefelder mit einbezieht, liegt dieser Betrag immer noch um 15-20 % unter der möglichen Wertleistung von 200 Z-Bäumen. Der Versuch zeigt nicht zuletzt, dass bei homogenen Bestandestrukturen die Bestandesbehandlung einen bedeutenden Einfluss auch auf die Entwicklung der vorherrschenden Bäume hat und Durchforstungen daher nicht ohne negative Folgen für Wertentwicklung und Risiko aufgeschoben werden können. Bei der Anlage des Versuchs im Alter von 67 Jahren und einer Oberhöhe von etwa 25 m lag der h/d-Wert der 200 dicksten Bäume der Felder zwischen 92 und 98, was eine extreme Labilität während des bisherigen Bestandeslebens bedeutet. Aus Gründen der Produktionssicherheit und der Wertentwicklung sehen die Z-Baum-Normen für diese Oberhöhe eine h/d-Wert von 65 vor. Wie durch entsprechende Auslesedurchforstungsversuche belegt ist, ist dies auch ohne weiteres zu erreichen.
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